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Am 10. August hatten Bürgermeister Möltgen und die Ratsmitglieder die Gelegenheit ein neues Bauprojekt am Plaggenesch im Habichtsbach II zu besichtigen. Mit Hilfe von Landesmitteln konnte hier geförderter Wohnraum entstehen. Die Wohnungen haben einen guten energetischen Standard und fügen sich architektonisch gut in das Umfeld ein. Gleichzeitig wurde von den Bauherren ein gehobener Innenausbau gewünscht und durchgeführt. Und das alles zu einem gefördertem Mietpreis von 6,20 €/qm Kaltmiete. Es geht also doch. Auch wenn am Anfang des Projektes Schwierigkeiten zu überwinden waren, konnte hier ein Bauvorheben entstehen, welches ein wenig den Druck aus dem schwer umkämpften Wohnungsmarkt genommen hat. Auch in Havixbeck sind die Auswirkungen dieser Entwicklung abzulesen. Der Bestand an preisgebundenem Wohnraum wird in Havixbeck in den nächsten Jahren rapide abnehmen. Es handelt sich um einen Verlust von Wohnraum für ca. 300 Mitmenschen (86 Wohnungen bis 2030) in Havixbeck, die sich die weiter steigenden Mieten nicht bzw. nur schwer leisten können. Im Einzelnen ist von folgenden Zahlen auszugehen: In den nächsten 5 Jahren werden 63 Wohneinheiten aus der Sozialbindung herausfallen (Abgänge bis 31.12.2025), bis zum 31.03.2030 werden sogar 86 Wohneinheiten (70% der vorh. Sozialwohnungen) abgängig sein. Der Bestand der Sozialwohnungen lag am Stichtag 31.12.2019 bei 124 Wohneinheiten. Um dem entgegenzuwirken, hat die SPD_Havixbeck schon seit langem gefordert, diese Tendenz zu stoppen. Leider ist in den letzten Jahren in Havixbeck jedoch genau das Gegenteil eingetreten. Wir erinnern nur an die Vergabe von Grundstücken im Bieterverfahren für die Friedhofserweiterungsfläche. Dort wurde eine Chance verpasst, hier bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Daher ist jetzt an der Zeit neue Wege zu gehen und den geförderten Wohnraum auf die Agenda zu nehmen. Leider spricht die allg. Preisentwicklung im Wohnungsbau dagegen. Wir fordern daher von der Landesregierung neue Fördermöglichkeiten, sei es durch Zuschüsse oder auch Unterstützung der Kommunen bei der Bereitstellung von Baugrund. Hier könnte z. B. eine Vergabe von Erbbaurechten helfen. Nur das kann keine Kommune in größerem Umfang alleine. Der Ausfall von Finanzierungsmitteln (Grundstücke werden nicht mehr verkauft sondern im Erbbaurecht vergeben. Daher fehlt der Kommune der finanzielle Ausgleich) bei der Vergabe von Erbbaurechtsgrundstücken müßte vom Land gefördert werden. Auch wenn am Plaggenesch heute guter, geförderter Wohnraum entstanden ist, sollte das möglichst nicht eine Eintagsfliege sein.