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Ganztagsschule: wo stehen wir, was kommt auf uns zu – und was können wir tun, um frühzeitig mit den Herausforderungen der Zukunft umzugehen? Um diese und weitere Fragen zu erörtern, lud die SPD Havixbeck und Hohenholte die Expertin für Ganztagsschulen, Dr. Karin Lossen vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund, ein. Eingeladen waren außerdem Genossinnen und Genossen der weiteren Ortsvereine im Kreis Coesfeld. Zu Beginn wurde sich über die Situation in den Grundschulen der Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld ausgetauscht. Danach folgte ein sehr informativer Vortrag von Dr. Lossen, in dem sie den Ausbaustand der Ganztagsschulen in NRW beleuchtete, einen Einblick in Vor- und Nachteile der einzelnen Organisationsformen gab, Effekte (qualitativ hochwertiger) Ganztagsbetreuung auf die kindliche Entwicklung darstellte und später aufzeigte, welche Gelingensbedingungen und Stolpersteine für den Ausbau im Rahmen ihrer mehr als zehnjährigen Forschung sichtbar wurden. Sehr deutlich wurde, dass die Nachfrage nach Ganztagsplätzen seit Jahren stetig steigt – und mit dem Rechtsanspruch noch einmal größer werden wird. Und diese Nachfrage bringt mehr Herausforderungen mit sich, als nur die Frage nach der Unterbringung. Denn auch im Bereich der qualifizierten Betreuung zeigt sich: Fachkräfte wachsen nicht auf Bäumen. Auch stellt sich die Frage danach, wie Kinder mit Mittagessen versorgt werden. Und für uns stellt sich auch die Frage: wollen wir es bei einer Betreuung belassen, oder sind Modelle möglich, in denen der Fokus noch einmal deutlicher auf Bildung liegt? Zum Abschluss stellte Johannes Waldmann die Rahmenbedingungen des Ganztagsförderungsgesetzes vor, das im Rahmen der Einführung des Rechtsanspruchs aufgelegt wurde. Dazu zählen der Fördertopf von 3,5Mrd. Euro für Investitionsleistungen sowie ein Zuschuss zu den Betriebskosten in Höhe von 1,3Mrd. Euro pro Jahr. Nun wird angestrebt, weitere, öffentliche Veranstaltungen anzustoßen, in denen alle Involvierten – Träger, Schulleitung, Lehrkräftekollegium, Eltern, politische Verantwortliche und wo möglich auch die Kinder – in die Überlegungen zur Zukunftsplanung einbezogen werden sollen. Denn der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bietet auch die Chance und Gelegenheit, einen differenzierten Blick auf das Gesamtprojekt zu legen. Unsere (Grundschul-)Kinder sollen im Mittelpunkt stehen – und das sollte der Gesellschaft auch etwas wert sein.