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Gas- und Stromnetz für die Region: GELSENWASSER Energienetze GmbH ist neuer operativer Partner der „Münsterlandnetzgesellschaft“ Es war ein langer Weg. Jetzt ist es geschafft. Seit dem 1.1.2023 hält die Münsterlandnetzgesellschaft (MNG) als Eigentümer-Zusammenschluss der acht Städte und Gemeinden Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosendahl und Senden nach den Gasnetzen nun auch die regionalen Stromversorgungsnetze nach vielen Jahren wieder in eigenen Händen. Das gesamte operative Netzgeschäft liegt in den Händen der GELSENWASSER Energienetze GmbH (GWN) inkl. Zählerablesungen, Einspeiseverträgen, Netzanschlussverträgen, Instandhaltung, Wartung etc. Für die privaten und gewerblichen Bezieher von Gas und Strom - egal welcher Anbieter ausgewählt wurde - ändert sich in den jeweiligen Vertragsabwicklungen nichts. Für die Kommunen ändert sich aber Entscheidendes: Aktive Maßnahmen zum Klimaschutz „Viele Jahre waren die Versorgungsnetze auch unserer Kommunen in privatwirtschaftlichen Händen. Damit hatten wir rechtlich keinen Einfluss auf kleine und große Entscheidungen in Sachen Gas- und Stromversorgung. Jetzt ist der Weg frei, für die Zukunft unserer Städte und Gemeinden in Sachen Versorgungsleitungen selbst entscheiden zu können, was, wann, wo und warum vollzogen wird und was nicht“, erläutert Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Dabei stünden neben der Versorgungssicherheit die Nachhaltigkeit und die Herausforderungen der Energiewende im Fokus. Mit einem 100%-igen Einfluss auf die Stromnetze könnten lokal und aktiv Maßnahmen zum Klimaschutz in Richtung Klimaneutralität vollzogen werden. „Und dass im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit, die bei so viel Nähe sicherlich auch weitere gemeinsame Themen auf den Tisch bringt und damit von doppelt so großem Wert ist“, ist sich Aschebergs Bürgermeister Thomas Stohldreier sicher. Kommunen sind näher dran In Sachen Strom- und Gasversorgung sei man ganz bewusst den Weg zurück zu den Wurzeln der Energieversorgung gegangen. Bis in die 1990iger Jahre war die ehemalige VEW Versorger der Region. Gegründet von Kommunen verschiedener Regierungsbezirke – darunter auch der Regierungsbezirk Münster. Damit gab es viele Jahrzehnte Sicherheit, Planbarkeit und Einflussnahme in der hiesigen Energieversorgung der Bürger. „Privatisierung war der Zeitgeist, der danach Einzug hielt. War man doch sicher, dass Wirtschaft das besser kann. Aber immer häufiger haben wir deutlich gesehen, dass gerade auch in der Handhabung der Energieversorgung wirtschaftliches Handeln nicht immer im Einklang mit kommunalen Zielen steht. Denn: Dazu braucht es kommunale Versorgungsgesamtpläne, die mit übergeordneten Zielen nicht selten rein wirtschaftlichen Interessen entgegenstehen“, betont Sendens Bürgermeister Sebastian Täger. Sicherheit für Kommunen und Bürger Beispiel dafür sei z.B. die Entwicklung von Gewerbegebieten in den Städten und Gemeinden. „Wenn ein für die Kommune interessantes Unternehmen Interesse an einer Ansiedlung hatte und der Zuzug scheiterte, weil die nötige Gasleitung für das Versorgungsunternehmen nicht wirtschaftlich genug war, dann waren wir machtlos. Das ist jetzt vorbei“, erläutert Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann und Ansgar Mertens fügt als Bürgermeister der Stadt Lüdinghausen hinzu: „Elementare Entscheidungen werden nun direkt von der MNG und damit von den daran beteiligten Städten und Gemeinden gefällt. Zukunftsorientiert. Als Eigentümer der Netze haben wir jetzt die Möglichkeit, langfristig zu planen und uns nicht immer wieder auf neue Betreiber einstellen zu müssen. Eine Sicherheit, von der die Kommunen und damit auch die Bürger und Unternehmer profitieren werden.“ Auch die ersten Wochen im operativen Betrieb haben gezeigt, dass die Netzübernahme die richtige Entscheidung war. „Die bisherigen Störungen im Stromnetz hat unser Partner professionell und schnell behoben.“ berichtet die Geschäftsführung. Manfred Hochbein, der Leiter der Betriebsstelle Lüdinghausen der GWN ergänzt: „Störfalle sind bei dem Alter des Netzes und den vorhandenen Freileitungen nichts Ungewöhnliches. Ziel ist es in Abstimmung mit den kommunalen Partnern das Netz für die zünftigen Anforderungen tauglich zu machen. Dazu gehört auch Freileitungen, die erneuert werden müssen, durch Erdkabel zu ersetzen.“ Gas und Strom für über 117.000 Einwohner Alle Gas- und Stromnetze in den acht Kommunen zurückzukaufen hat viele Jahre der intensiven Vorarbeit und natürlich Geld gekostet. Daneben kommen die laufenden Investitionskosten für Ausbau und Erhalt der Netze. Mit dem Stichtag 1.1.2023 ist die Münsterland Netzgesellschaft jetzt für die Energieinfrastruktur von 117.565 Einwohner verantwortlich, mit einem gut 4.254 km langen Stromnetz und den dazugehörigen 35.073 Anschlüssen sowie einem Gasnetz von 609 km Länge mit 23.215 Anschlüssen. Dies entspricht der Netzgröße eines mittleren Stadtwerkes. Kommunaler Vermögensaufbau Am Ende refinanziert sich der Kauf der Gas- und Stromnetze durch die Einnahme von Netzentgelten, die in Zukunft an die beteiligten Kommunen und nicht mehr an die Privatwirtschaft gehen. „Das Netzentgelt kann sich dabei aber nicht im freien Wettbewerb bilden, weil Gas- und Stromnetze Monopole sind. Daher wird das Netzentgelt reguliert und muss vom Netzbetreiber im Internet veröffentlicht werden“, so MNG-Geschäftsführerin Sandra Körner. „Sind alle Investitionen getilgt, gehen die Gewinne aus den Gas- und Stromnetzen an die kommunale Gesellschaft und dienen somit dem kommunalen Vermögensaufbau, der wiederum allen Bürgerinnen und Bürgern langfristig zugutekommen wird,“ ergänzt MNG-Geschäftsführerin Petra Helgers. Große Investitionen für nachfolgende Generationen „Bis die Investitionen für den Kauf der Netze getilgt sind, dauert es noch einige Jahre“, so Christoph Gottheil, Bürgermeister aus Rosendahl zu den finanziellen Hintergründen. „Die Bilanzen zeigen aber sehr Erfreuliches: Seit dem Jahr 2015 wurden gemeinsam bereits 9 Mio. Euro erarbeitet“, erläutert Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks. „Wir freuen uns, die GELSENWASSER Energienetze GmbH als solide Partnerin an der Seite zu haben, mit der wir unsere Aufgaben auch vor dem Hintergrund der Energiewende meistern können,“ betont Bürgermeister Jörn Möltgen aus Havixbeck und spricht damit für alle beteiligten Kommunen. auf dem Foto (v.l.n.r.): Manfred Hochbein (GWN, Leiter Betriebsdirektion Lüdinghausen), Petra Helgers (Geschäftsführerin MNG), Thilo Augustin (Geschäftsführer GWN), Sandra Körner (Geschäftsführerin MNG), Ansgar Mertens (Bürgermeister Stadt Lüdinghausen), Christoph Gottheil (Bürgermeister Gemeinde Rosendahl), Sebastian Täger (Bürgermeister Gemeinde Senden), Wilhelm Sendermann (Bürgermeister Stadt Olfen), Thomas Stohldreier (Bürgermeister Gemeinde Ascheberg), Jörn Möltgen (Bürgermeister Gemeinde Havixbeck), Dietmar Bergmann (Bürgermeister Gemeinde Nordkirchen), Marion Dirks (Bürgermeisterin Stadt Billerbeck)