Vortrag über den Bauernkrieg vor 500 Jahren von Jürgen Groger
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Der Heimat- und Geschichtsverein Osterode, lädt am Donnerstag, 18. September 2025, ab 19.00 Uhr, zu einem Vortrag in das Osteroder Museum im Ritterhaus, Rollberg 32, ein. Herr Jürgen Groger wird zu dem Thema „Zeitreise in das 16. Jahrhundert – Reformation und Bauernkrieg“ sprechen.
Es waren hunderttausende Menschen und sie alle verband die Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach dem Ende von Abhängigkeit und Leibeigenschaft. Die Proteste begannen mit Worten, aus Worten wurde Gewalt und aus Gewalt wurde Krieg.
Der Bauernkrieg wurde zur ersten großen Massenbewegung der deutschen Geschichte. Der Krieg ging verloren, die Bauern hatten gegen die Fürstenheere keine Chance. Das Gegenteil von Freiheit und Gleichheit war die Folge.
In seinem Vortrag wird Jürgen Groger die geschichtlichen Zusammenhänge in der Zeit des Bauernkrieges, die politischen und wirtschaftlichen Vernetzungen in einer Präsentation darstellen und die sich daraus ergebenden Folgen eingehend erläutern.
Anfang des 16. Jahrhunderts braut sich etwas zusammen: Die Reformation erschüttert die kirchliche und die weltliche Macht. Hoffnung auch für die meist leibeigenen Bauern. Sie vergleichen immer ihre früheren Lebensverhältnisse mit dem jetzigen Stand. Sie stellen fest und drücken es auch aus, eine permanente Verschlechterung ihrer Situation, die sie auf der Verliererstraße sehen. Es ist nicht nur die blanke Not und der Kampf um das tägliche Brot. Die Bauern waren über verschiedener Neuerungen beunruhigt, die der Aufbau frühmoderner Staatlichkeit mit sich brachte. Dabei ging es um die Aufhebung bisheriger Sonderrechte, die Einschränkung des Gemeinbesitzes und Erhebung neuer Steuern und weiterer Lasten. Profitiert von dieser Entwicklung haben nur die Herren.
Die Bauern fordern in ihren 12 Artikeln u.a. die Aufhebung der Leibeigenschaft, Minderung der erhöhten Abgaben und die Aufhebung rechtlicher Benachteiligungen und begründen sie mit dem Bezug auf die Bibel. Die Ignoranz der Herrschaft führte letztlich zu dem größten Volksaufstand vor der französischen Revolution.
100.000 Menschen hatten sich mit den Aufständischen um eine neue Welt in christlicher Brüderschaft gewünscht und von einer neuen Ordnung geträumt. 1525 wurde diese Hoffnung innerhalb von 2 Monaten niedergeschlagen mit weitreichenden Folgen für die Landwirtschaft und die bäuerliche Bevölkerung.