WANDTELEFON & SPECKSEITEN

Wo in Eglisau ist heute noch ein Wandtelefon in Betrieb? Und wo wird in einem antiken Kachelofen (Baujahr 1842) noch jeden Samstag Brot gebacken? Die Antwort findet sich in Tössriederen, dem ehemals bäuerlichen Weiler, der bis 1879 eine eigene Zivilgemeinde bildete. Die Häuserzeile Tössriederenstrasse 29 – 33 bestand ursprünglich aus zwei Bauernhäusern mit je einer Scheune und einem Stall. Jakob Hartmann-Müller erstand die Liegenschaft mit der Hausnummer 33 im Jahr 1899. Scheune und Stall wurden in den 1930-iger Jahren zu einer Schreinerei umgebaut. Die Stube im Wohnhaus ist im Originalzustand erhalten. Der Kachelofen birgt immer noch ein «Ofenloch», in dem einst Säckchen mit Kirschsteinen erwärmt wurden, ein probates Mittel gegen kalte Füsse. Vielleicht kommen diese «mobilen Heizungen» ja im nächsten Winter wieder zum Einsatz, wenn Öl und Gas knapp werden? Übrigens: Das Wandtelefon wurde 1930 installiert und war lange Zeit der einzige Anschluss in Tössriederen. Um das «Instagram» jener Zeit scharte sich manchmal die halbe Nachbarschaft. Im Dachstock ist die Rauchkammer noch erhalten, in der bis 1980 Speckseiten für eine Metzgerei geräuchert wurden.

Die neue Sonderausstellung im Ortsmuseum EGLISAUER HAUSgeSCHICHTEN bringt spannende Einblicke in zwölf unterschiedliche Häuser Eglisaus. Die Ausstellung im Museum öffnet jeweils am ersten Sonntag im Monat. Begleitendend zur Ausstellung gibt es die NACHMITTAGE DER OFFENEN TÜREN. Ein Jahr lang bietet jeweils am dritten Samstag des Monats eins der Häuser Zutritt für eine Umschau. Diesen Samstag, 20. August, ist die BAUERNSTUBE in Tössriederen zwischen 14.30 und 17.00 Uhr für einen Einblick geöffnet. Eine einmalige Gelegenheit! Es sind alle willkommen - Wir freuen uns auf eure Besuche