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Einladung zum kostenfreien Fachvortrag

Adresse

Lüderhaus Großenlüder, Wiesenweg 14

„Lichtverschmutzung – Lichtimmissionen, Artenschutz und Bürgerbelange“

am Mittwoch, dem 9. November 2022,
um 19 Uhr im Lüderhaus.

Mit dem Begriff „Lichtverschmutzung“ wird die Aufhellung der Nacht durch künstliche Beleuchtung, wie zum Beispiel Straßenbeleuchtung, Leuchtreklame, Industriebeleuchtung, Flutlichtanlagen und zunehmend auch private installierte Beleuchtung in Gärten und an Wohngebäuden, bezeichnet. Die Lichtverschmutzung hat dramatische Auswirkungen auf die Biodiversität. So verenden jedes Jahr in Deutschland zigmilliarden Insekten alleine an öffentlichen Beleuchtungsanlagen. Sie können sich nicht vermehren und fehlen in der Folge als Teil der natürlichen Nahrungskette und für die Bestäubung von Pflanzen. Tagaktive Tiere oder besser gesagt nachts ruhebedürftige Tiere wie Vögel und andere Gartenbewohner werden in ihrem Biorhythmus und Verhalten erheblich gestört: Ihnen wird die Nachtruhe genommen, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung werden massiv beeinträchtigt.

Die Forschung über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf den Menschen steht erst am Anfang. Klar ist aber jetzt schon, dass die künstliche Aufhellung der Nacht zu einer Drosselung von Melatonin führt, das den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert und schlaffördernd wirkt. Darüber hinaus wird durch unnötige Beleuchtung sehr viel Energie verschwendet. Und auch der Sternenhimmel wird durch den massiven Einsatz Kunstlicht verschleiert.

Vor dem Hintergrund der ab November in Großenlüder in der Nacht ausgeschalteten Straßenbeleuchtung klärt die Referentin Sabine Frank in ihrem Vortrag über die weitgehend unbekannte Art der Umweltverschmutzung auf, geht auf die Ursachen und Folgen von zu viel Licht für die Umwelt ein, zeigt aber auch Möglichkeiten zur Vermeidung von zu viel Licht auf und weist insbesondere auf nachahmenswerte und viele Best-practice-Beispiele hin.
Weniger Licht ist ein weit unterschätzter Segen für Mensch und Natur und geht weit über den reinen Nutzen des Energieeinsparens hinaus. In dem Fachvortrag werden auch das Verhältnis von Beleuchtungspflichten und Verkehrssicherungspflichten sowie die Zusammenhänge zwischen Licht und Sicherheit betrachtet. Zudem werden die Erfahrungen mit den Abschaltungen in Kommunen des Landkreis Fulda und darüber hinaus vorgestellt.

Sabine Frank ist Leiterin des Sternenparks im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sowie Beraterin der Kommunen im Landkreis Fulda zu Beleuchtungsfragen und Deutschlands wohl einzige Nachtschützerin. Ihr Vortrag dauert gut 70 Minuten. Sie können anschließend von der Möglichkeit Gebrauch machen, Ihre Fragen an Frau Frank zu richten und mit ihr in eine Diskussion einzusteigen.

Hinweis: Bei klarer Sicht wird es im Anschluss noch eine kleine himmelskundliche Führung vor dem Lüderhaus geben.

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Gemeindeverwaltung veröffentlicht.