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Orgel-Improvisationskonzert zum Stummfilm "Nathan der Weise"

Adresse

Pfarrkirche Unterägeri

Wie kam die Orgel zum Film? Als Anfang der 1920er Jahre in den USA die Filmkunst kommerzialisiert und dem breiten Publikum zugänglich gemacht wurde und die ersten grossen Kinos gebaut wurden, entstand ein neuer Typus Orgel, der extra für die Verwendung in Kinos entwickelt wurde. Der damalige Film war stumm, und wer sich den Luxus eines Orchesters zur Begleitung der stummen Filme nicht leisten konnte, musste nach anderen Möglichkeiten suchen, um dem Publikum neben den bewegten Bildern auch gute Musik zu präsentieren: Man brauchte ein Instrument, das wie ein Orchester klang und dennoch von einer einzigen Person gespielt werden konnte: Die Kino-Orgel.

Das Drama »Nathan der Weise« von Gotthold Ephraim Lessing wurde 1783 in Berlin uraufgeführt. Es spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzuges (1189–1192) während eines Waffenstillstands in Jerusalem. Protagonist ist der jüdische Kaufmann Nathan, der für Humanität, Toleranz und Religionsfreiheit steht. Damit entspricht er dem Menschenbild der Aufklärung. Im Stück gelingt ihm die Versöhnung der drei monotheistischen Weltreligionen.