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Festgottesdienst an Ostern

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Pfarrkirche Alpnach

«Die Wanderung geht weiter!»
Schon seit der Fasnacht sind wir in Alpnach in der Bergwelt unterwegs. Am 2. Fastensonntag haben wir das Evangelium von der Verklärung Jesu auf dem Berg gehört und beim Versöhnungsweg in unserer Kirche waren die Menschen eingeladen, sich und ihr Leben unter dem Motto «Bärgwanderig» anzuschauen und neu auf Gott auszurichten.

Berge hatten für die Menschen schon immer eine besondere und eben oft auch eine religiöse Bedeutung: Moses war auf einem Berg, als er von Gott die 10 Gebote empfangen hat und die berühmte Bergpredigt von Jesus ist sozusagen die relativ kurze, aber doch fast vollumfängliche Anleitung zum christlichen Leben.

In der Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt, sind wir eingeladen uns mit Jesus auf den Weg zu einem traurigen Berg zu machen: Jesus zieht in Jerusalem ein. Dort am Tempelberg wird er zunächst zwar durchaus von vielen Menschen als der Heilsbringer und Messias freudig begrüsst, doch wahrscheinlich war es gerade diese überschwängliche Stimmung des Volkes, die den Eliten nicht passte.
Vor seiner Verhaftung und dem schweren Weg der vor ihm lag, sass er aber noch ein letztes Mal mit seinen Jüngern zusammen. Er hinterliess ihnen mit seinen Abschiedsreden – vor allem aber auch mit dem beispielhaften Liebesdienst der Fusswaschung – sein Vermächtnis, ehe er in seiner Todesangst Gebete an seinen Vater im Himmel richtete. Nach diesem Gebet im Garten Gethsemane wurde Jesus von Judas verraten und gefangen genommen. Die Stimmung beim Volk schlägt am Karfreitag um. Aus den Willkommensrufen am Palmsonntag «Hosianna! Dem Sohne Davids!» werden die Rufe zu Pilatus: «Kreuzige ihn!»
Gott lässt es geschehen. Nicht die feierliche Prozession des Gottessohnes hinauf zum Tempelberg ist der Weg Jesu, sondern der leidvolle Weg hinauf zum Berg Golgotha, wo er dann schliesslich gekreuzigt wird. Auch dort noch, kurz vor seinem Tode, bleibt sich Gott – bleibt Jesus – der Liebe treu. Er zeigt keine Spur von Hass auf die Menschen, die ihn verleumdet, gefoltert und ans Kreuz geschlagen haben. Gott schickt auch keine Himmelsheere, um seinen Sohn zu retten. Doch der Weg Jesu endet nicht am Kreuz. Er geht weiter in die Vollendung, er geht weiter hin zur Auferstehung.
Alle Menschen sind herzlich eingeladen, sich diesem Weg Jesu anzuschliessen.
Joachim Cavicchini

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Kath. Pfarrei Alpnach veröffentlicht.