Event
Öffentlich
7
Aug
2023
Bild im Zusammenhang mit dem Beitrag
Seestrasse 395, 8038 Zürich, Schweiz
Die Stopp-Uhr im Innenhof der Roten Fabrik zeigt an, wie lange Brian Keller – früher bekannt als «Carlos» – bereits ohne rechtskräftiges Urteil in Haft ist. Seit dem 28. September 2017 hat Brian seine ursprüngliche Haftstrafe wegen versuchter schwerer Körperverletzung vollständig verbüsst. Doch Brians Weg führte statt in die Freiheit ins restriktivste und härteste Haftregime, das die Schweiz seit langem gesehen hatte. Grund dafür sind Delikte, die Brian allesamt im Gefängnis verübt haben soll, als er sich gegen seine Haftbedingungen zur Wehr gesetzt hat. Haftbedingungen, die welche später von der UNO, dem Bundesgericht und der Nationalen Antifolterkommissionscharf kritisiert verurteilt wurden. Rassistische Übergriffe, körperliche Misshandlung und mehr als dreieinhalb Jahre Isolation stellen gemäss verschiedener Expert:innen einen Fall von Folter dar. Am 12.11.2022 wurde diese Stoppuhr in der Öffentlichkeit installiert, denn genau ein Jahr zuvor, am 12.11.2021, gab zuletzt das Bundesgericht Brian recht: Die harten Haftbedingungen, in denen Brian lebte, müssen in der Beurteilung mitberücksichtigt werden. Doch mittlerweile zieht sich das Verfahren gegen Brian mehr als fünf Jahre hin. Fünf Jahre, die Brian ohne Aussicht auf baldige Entlassung hinter Gittern verbracht hat. Das Kunstprojekt #BigDreams stellt gemeinsam mit Brian Fragen nach der Bedeutung der Menschenrechte und der rechtsstaatlichen Prinzipien in diesem Verfahren. Diese Stoppuhr soll als Kunstinstallation stets in der Öffentlichkeit sichtbar bleiben, um auf diesen Fall und die mit ihm verbundenen Missstände hinzuweisen. Die Zeit läuft. Zum vollständigen Artikel