KONZERT - Zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner
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Am 4. September, wenige Tage vor unseren Konzerten, jährt sich der Geburtstag des grossen österreichischen Komponisten zum 200. Mal. Im oberösterreichischen Ansfelden wurde er 1824 geboren, im Stift des Nachbarortes St. Florian musikalisch sozialisiert und ausgebildet. In Linz entwickelte er sich zum umjubelten Orgelimprovisator und zu einem Komponisten mit unverwechselbarer Tonsprache.
Bereits als 24-Jähriger komponierte Anton Bruckner, noch ganz im Zeichen der Wiener Klassik, sein Requiem in d-Moll im Andenken an einen väterlichen Freund und Förderer. Er schätzte das Werk zeitlebens sehr, auch wenn es die Vertonung nicht schaffte, sich im Konzertbetrieb gegen die Requiemvertonungen z.B. von Mozart oder Verdi zu behaupten.
Gut dreissig Jahre früher schrieb Franz Schubert in Wien die Messe in G-Dur, die als seine beliebte „Jugendmesse“ zu den bekanntesten Messvertonungen überhaupt gehört: Auf dichtestem Raum bildet die reizvolle liedhafte Melodik besonders im Kyrie und im Credo einen zauberhaften Kontrast zu konzertanteren Passagen im Gloria oder im Sanctus und zum melancholisch resignierenden Ton des Agnus Dei. Wir wissen nicht, ob Bruckner das Werk gekannt hat. Gesichert ist hingegen, dass er Schubert Zeit seines Lebens als grosses Vorbild zutiefst verehrt hat: Grund genug für uns, die beiden Komponisten mit ihren Jugendwerken einander gegenüberzustellen.