Rezital Jean-Guihen Queyras
Adresse
Musik für Violoncello solo: Da gibt es viel mehr als die Solosuiten von Johann Sebastian Bach, die selbstverständlich unverzichtbar und unausschöpflich bleiben. Gerade im 20. Jahrhundert können Cellistinnen und Cellisten aus einem Reichtum an Solowerken auswählen. Dürfen es die Solosuiten von Benjamin Britten sein, die Solosonate von Bernd Alois Zimmermann? Bereits eine Art Klassiker ist das Werk von Zoltán Kodály von 1915. Klassische Tradition und Volksmusik, Expressivität und erzählerischer Gestus verbinden sich in dieser reichen, halbstündigen Solosonate. Die Partita des türkischen Komponisten Ahmed Adnan Saygun (1907-1991) schliesst sich hier perfekt an. Auch da kommen westliche und türkische Tradition zusammen, wie es ganz im Sinn der kemalistischen Kulturpolitik des jungen türkischen Staates war. Saygun konnte in Paris studieren; 1936 assistierte er Béla Bartók bei musikethnographischer Feldforschung in Anatolien. Seine Cellopartita von 1955 zeigt Saygun als reifen, eigenständigen Komponisten, den hierzulande die wenigsten kennen. Jean-Guihen Queyras, «Artistic Partner» des Musikkollegium und #follow-Künstler der Saison 2024/2025, bringt nicht nur diese gehaltvolle Repertoire-Ergänzung mit, sondern hält das Solo-Repertoire lebendig: Mit einem Werkauftrag an den kosmopolitischen türkischen Tausendsassa Fazil Say. Programm: Ahmed Adnan Saygun Partita für Violoncello solo, op. 31 Fazıl Say «Roots» («Körkler») für Violoncello solo, op. 108, Jean-Guihen Queyras gewidmet, Auftragskomposition des Musikkollegium Winterthur PAUSE Zoltán Kodály Sonate für Violoncello solo, op. 8
Zum vollständigen Artikel