
Stellt Euch vor Ihr drückt und keiner kommt…
- Bericht Jahreshauptversammlung der Ortswehr Hüde-Marl -
Marl 04.01.2025
Viele waren der Einladung zur JHV der jüngsten Ortswehr im alten Amt Lemförde, ins Schützenhaus Marl gefolgt. Ortsbrandmeister Anselm Höfelmeier begrüßte neben den Kammerad*innen der Wehr Gäste aus Verwaltung, Politik und Feuerwehr. Höfelmeier führte gewohnt locker durch die Veranstaltung, doch schlug in seinem Jahresrückblick auch ermahnende Töne an.
„Die Feuerwehr ist eine der Institutionen, die der Deutsche am meisten vertraue. Wenn die 112 gewählt wird muss dieses Vertrauen auch bestätigt werden“. Bei der großen Anzahl von Brandschützern im Saal fragte man sich, worauf Höfelmeier in seiner Rede hinauswollte. Von den Zahlen her ist die vor einem Jahr neu gegründete Ortswehr gut aufgestellt. Nur macht der demografische Wandel auch nicht halt vor dessen Tür. „Es ist verständlich, dass man auch irgendwann sagt, jetzt habe ich ein gewisses Alter, jetzt ziehe ich mich zurück“ oder es fehlt einfach die Zeit im mittleren Lebensabschnitt, durch Arbeit und Familie. Das macht dem noch jungen Ortsbrandmeister ein paar Sorgenfalten beim Blick auf die, wie er sagt „von ihm selbst gefälschten Statistik“, der man bekanntlich nur trauen sollte. „Wir müssen aktiv bleiben und immer für unsere Aufgabe gerüstet sein“ und bittet alle dranzubleiben, sowie auch in der Mitglieder Werbung zu unterstützen. Der Nachwuchs im Alter U30 fehlt. Die starke Einsatztruppe im Alter U50 schafft es nicht die in den nächsten 10 Jahre aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Brandschützer auszubalancieren.
Das Einsatzgeschehen der Wehr ist durch das jetzt größere Einsatzgebiet durchschnittlich nach oben gegangen, auch wenn 2024 im Allgemeinen ein ruhiges Jahr für die Feuerwehr im Alten Amt Lemförde war. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Oliver Meyer gab ein paar Einblicke in die 20 Alarmierungen der Ortswehr. Technische Hilfeleistungen und nötige Unterstützungen für den Rettungsdienst sind auffällig mehr geworden. Bei doch zu nennender Kritik an der ein oder anderen Tragehilfe hebt Meyer am Beispiel eines Einsatzes aus dem Juni 2024 hervor, wie ernst man diese Einsätze als Feuerwehr doch nehmen sollte.
Die gerade ihren Feuerwehrdienst abhaltende Ortswehr wurde auf den an das Gerätehaus Hüde angrenzenden Campingplatz zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert. Bei der in Not aufgefundene Person konnte ein plötzlicher Herzstillstand des Patienten durch direkte Maßnahmen reanimiert werden, bevor der Rettungsdienst eintraf. Der Notarzt lobte die Leistung.
Lobende Worte fand auch Gemeindebrandmeister Thomas Mengedoth in seinem Bericht für die Zusammenarbeit mit der Ortwehr Hüde-Marl. „Ihr seid gut zusammengewachsen und ich mache mir keine Sorgen für die Zukunft“. Die Wehr wird attraktiv bleibt mit Blick auf das neue Zuhause was durch die Kooperation zwischen der Samtgemeinde Lemförde und dem DRK entstehen wird. Das wird evt. Neumitglieder locken und die gesamte Truppe motivieren. Grundsätzlich, merkte Mengedoth an, ist die Freiwillige Feuerwehr Altes Amt Lemförde personell gut aufgestellt, freut sich aber immer über Interessierte, die selbst bei den Brandschützern mit einsteigen möchten.
Auch der Bericht aus der Kinderfeuerwehr Altes Amt Lemförde, vorgetragen von der Gemeindekinderfeuerwehrwartin Nadine Schliebe lässt auf eine gute Zukunft für Hüde-Marl hoffen. Mit 11 Kindern kommt gut ein Viertel der regelmäßig am Dienst teilnehmenden Kindern aus diesen Ortsteilen der Samtgemeinde.
Nach den Berichten erhob sich die Versammlung für die Ehrungen und Beförderungen einiger Kameraden, die durch Thomas Mengedoth und Anselm Höfelmeier durchgeführt wurden.
Weit mehr Zeit als ihre Dienstjahre in der Feuerwehr, haben die Zwillingsbrüder Heinrich und Friederich Hasselmeyer zusammen verbracht, die für 50 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt wurden. Stunden werden die beiden Hauptfeuerwehrmänner durch den Ersatzdienst vom Wehrdienst, den die beiden in der Ortswehr Marl absolvierten, einige geleistet haben. Während Friedrich sich technisch fokussierte und viele Jahre Maschinist und Gerätewart in der ehemaligen Wehr war, brachte Heinrich seine Leidenschaft fürs Kochen mit in den Dienst der Küche an der FTZ-Wehrbleck ein.
Zum Abschluss der Versammlung Übergab Ortsbrandmeister Höfelmeier den Gästen das Wort. Die Bürgermeisterin von Marl, Melanie Hülsemann, bedankt sich für die geleisteten Stunden im Ehrenamt. Heiner Richmann, Bürgermeister der Nachbargemeinde Hüde, überbringt die besten Wünsche für 2025 mit den großartigen Aussichten, dass etwas passieren wird auf der Wiese an der B51. Das neue Gerätehaus wird die Fusion perfekt machen und die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Altes Amt Lemförde und der vor allem Ortswehr Hüde-Marl ein gutes Stück nach vorn bringen.(ka)
Personalia Feuerwehr Hüde-Marl:
Folgende aktive Wehrmitglieder wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Ortswehr Hüde-Marl befördert:
Robin Voigt zum Oberfeuerwehrmann
Matthias Tomoor zum Hauptfeuerwehrmann
Max Winter zum Löschmeister
Björn Meyer zum Löschmeister
Lars Schaale zum Löschmeister
Anselm Höfelmeier zum Hauptlöschmeister
Jens Meyer zum Brandmeister
Foto (Kai Arendholz-Feuerwehr): von Links nach Rechts: stellv. Ortsbrandmeister Oliver Meyer, Gemeindebrandmeister Thomas Mengedoth, Ortsbrandmeister Anselm Hövelmeier, Max Winter, Heinrich Hasselmeyer, Björn Meyer, Lars Schaale, Matthias Tomoor, stellv. Ortsbrandmeister Jens Meyer, Robin Voigt