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Zeitreise ins Jahr 1525: FSV Leutenbach erkundet Nürnbergs historische Stätten

Am vergangenen Wochenende begaben sich Mitglieder des FSV Leutenbach unter der fachkundigen Leitung von Wanderführerin Berit Kreibich auf eine eindrucksvolle Stadtführung durch Nürnberg. Unter dem Titel „1525?! – Eine Zeitreise in Nürnberg“ wurden bedeutende historische Orte besucht, die die reiche Geschichte der Stadt lebendig werden ließen.
Der Rundgang begann am Maxtor, einem der historischen Stadttore Nürnbergs. Dieses Tor, einst Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, zeugt von der Wehrhaftigkeit der ehemaligen Reichsstadt und bietet einen ersten Einblick in die architektonische Pracht vergangener Zeiten. Weiter ging es zur Ruine des ehemaligen Peststadel, der während der Pestepidemien als Quarantänestation diente. Er erinnert an die Herausforderungen, denen sich die Stadtbevölkerung im Mittelalter stellen musste, und verdeutlicht die damaligen Maßnahmen im Umgang mit Seuchen.
Am Egidienplatz besuchte die Gruppe die Egidienkirche, die einzige erhaltene Barockkirche Nürnbergs. Ursprünglich Teil des Egidienklosters, eines der ältesten Klöster der Stadt, spiegelt sie die religiöse und kulturelle Bedeutung Nürnbergs im Mittelalter wider. Berit Kreibich erläuterte hier eindrucksvoll die Rolle der Klöster in der Reformationszeit und deren Wandel im Zuge gesellschaftlicher Umbrüche.
Anschließend ging es an den Ort des nicht mehr erhaltenen Ebracher Hofs, eines ehemaligen Stadthofs des Zisterzienserklosters Ebrach. Die umliegenden engen Gässchen vermittelten den Teilnehmern ein authentisches Gefühl für das mittelalterliche Stadtbilds.
In der Findelgasse stieß die Gruppe auf die Überreste des ehemaligen Franziskanerklosters. Gegründet im 13. Jahrhundert, spielte es eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Stadt. Heute erinnern nur noch wenige Relikte an die einstige Bedeutung dieses Ortes.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Kirche St. Klara und des angrenzenden ehemaligen Klarissenklosters. Das Kloster, gegründet im 13. Jahrhundert, war ein Zentrum des geistlichen Lebens. Die Kirche beeindruckt durch ihre schlichte gotische Architektur und dient heute als Ort der Stille und Besinnung. Auch hier wusste Berit Kreibich mit fundiertem Wissen über das Leben der Ordensfrauen und deren Einfluss auf das städtische Leben zu begeistern.
Ein besonderes Augenmerk galt dem ehemaligen Kartäuserkloster, dessen Überreste heute Teil im Inneren des Germanischen Nationalmuseums sind. Gegründet 1380, zeugen die erhaltenen Strukturen von der einstigen Größe und Bedeutung des Klosters. Die Integration in das Museum ermöglicht es, die Geschichte des Ordens und seiner Mitglieder nachzuvollziehen.
Am Jakobsplatz, benannt nach der Jakobskirche, erhielt die Gruppe Einblicke in die Pilgertradition Nürnbergs. In der nahegelegenen Zirkelschmiedsgasse 26 kehrten die Teilnehmer schließlich in der ältesten Bratwurstküche der Welt ein, um den Tag bei traditionellen fränkischen Spezialitäten ausklingen zu lassen.
Dank der erstklassigen Vorbereitung und Durchführung durch Berit Kreibich wurde die Stadtführung zu einer lebendigen Zeitreise. Die Teilnehmer erhielten nicht nur fundierte historische Informationen, sondern konnten die Atmosphäre des Jahres 1525 und der Reformation hautnah erleben.

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Fränkische Schweiz Verein veröffentlicht.