Rückblick auf ein Jahr voller Heimatpflege und Gemeinschaft
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der FSV-Ortsgruppe Leutenbach konnte der Vorsitzende Reinhard Weber zahlreiche Mitglieder, Freunde, Gönner sowie Vertreter aus Politik und anderen Vereinen im Pfarrheim willkommen heißen. Ein besonderer Gruß galt dem Ehrenvorsitzenden Richard Roth, Landrat Hermann Ulm, Bürgermeister Florian Kraft mit Gemeinderäten, dem stellvertretenden Hauptvereinsvorsitzenden und Leiter des Arbeitskreises Mundart, Walter Tausendpfund, sowie den anwesenden Ortsvereinsvertretern.
Nach der Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit der Versammlung folgte das Totengedenken für die verstorbenen Mitglieder, unter ihnen das langjährige Gründungsmitglied Alfons Drummer, das in besonderer Weise für sein jahrzehntelanges Engagement gewürdigt wurde.
Lydia Heilmann berichtete im Anschluss von einem erfreulichen Kassenüberschuss in Höhe von 699,17 Euro. Die Kassenprüfung durch Hans Drummer und Jürgen Stöhr ergab keine Beanstandungen, woraufhin die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.
In den Berichten der Fachwarte wurde ein breites Spektrum an Aktivitäten deutlich: Wanderwartin Berit Kreibich berichtete über vielfältige Wanderangebote und Führungen, unter anderem mit Gästen aus dem Schwarzwald. Wegewart Thomas Melzig hob die intensiven Vorbereitungen zur BR-Wandertour hervor, die durch das Leutenbacher Gebiet führte. Ulrike Götz musste leider bekanntgeben, dass die Kindertanzgruppe mangels Beteiligung aufgelöst wurde.
Monika Kaul informierte in gewohnt lebendiger Weise über die Aktivitäten rund um die Heimat- und Trachtenstube, die auch überregional große Anerkennung fand. Besonders erfreulich war der Besuch mehrerer Schulklassen der Grundschule Ehrenbürg, die mit großem Interesse durch die Ausstellung geführt wurden. So konnte jungen Menschen anschaulich vermittelt werden, wie das Leben früher in der Region aussah , was ein wertvoller Beitrag zur Heimatbildung und Traditionspflege der Kinder war. Ein bedeutender Meilenstein war zudem die Verleihung der LEADER-Förderurkunde im August. Mit den bereitgestellten Fördermitteln werden eine energiesparende Beleuchtung sowie eine Informationstafel zur Geschichte des Adelsgeschlechts von Ludunbach realisiert. Diese Förderung würdigt nicht nur das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder, sondern unterstützt auch aktiv den Erhalt und die Weiterentwicklung der Heimat- und Trachtenstube als Ort der regionalen Kulturvermittlung.
In seinem ausführlichen Bericht blickte Reinhard Weber auf 31 Veranstaltungen und Sitzungen zurück. Neben traditionellen Höhepunkten wie dem Osterbrunnenschmücken, dem Grillfest, dem Marienliedersingen oder dem Adventskonzert fanden auch besondere Formate wie der Fränkische Kulturabend oder der Jugenderlebnistag großen Anklang.
Ein kritischer Punkt, den der Vorsitzende ansprach, war die geplante Errichtung von Windkraftanlagen im Naturpark Fränkische Schweiz. Die FSV-Ortsgruppe sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. „Der Naturpark ist nicht nur ein wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna, sondern auch ein kulturelles Erbe und Rückzugsort für Menschen unserer Region“, so Weber. Die landschaftliche Schönheit und gewachsene Heimatverbundenheit dürften nicht leichtfertig wirtschaftlichen oder politischen Interessen geopfert werden. Der Verein will sich daher auch weiterhin für den Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft einsetzen.
Ein weiterer Wermutstropfen war die erneute Ablehnung des Förderantrags auf neue Wanderbänke durch die ILE Fränkische Schweiz Aktiv, obwohl diese entlang des rund 180 km umfassenden Wegenetzes dringend benötigt würden. Die Vorstandschaft hat deshalb einen Antrag an die Gemeinde Leutenbach gestellt, um die alten Bänke schrittweise ersetzen zu lassen.
Im Rahmen der Grußworte hob Landrat Hermann Ulm die große Bedeutung des FSV für die Region hervor. Er zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl und Vielfalt der Veranstaltungen und betonte, wie wichtig ehrenamtliches Engagement, gelebte Tradition und kulturelle Identität gerade in ländlichen Gemeinden seien. Der FSV trage maßgeblich zum sozialen und kulturellen Miteinander in der Gemeinde bei „ein Verein, der mit Herz und Heimatverbundenheit geführt wird.“
Ein weiterer bedeutender Tagesordnungspunkt war die Vorstellung und einstimmige Annahme der neuen Satzung zur Eintragung der Ortsgruppe als eingetragener Verein (e.V.). Diese Maßnahme soll die rechtliche und strukturelle Basis für eine zukunftssichere Vereinsarbeit legen.
Bei der turnusgemäßen Neuwahl der Vorstandschaft wurden Reinhard Weber als 1. Vorsitzender und Heinz Hofmann als 2. Vorsitzender bestätigt. Neu ins Gremium aufgenommen wurden unter anderem Ulrike Götz und Dace Galster als Jugendwartinnen sowie Matthias Roth als vierter Beisitzer. Der Vorsitzende dankte allen Gewählten für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und betonte die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit in den nächsten drei Jahren.
Für langjährige Mitgliedschaften wurden zahlreiche Mitglieder ausgezeichnet. Darunter der ehemalige Bürgermeister von Leutenbach Ernst Jürgen Dahlmann für 50 Jahre Treue zum Verein. Auch Mitglieder mit besonderen Verdiensten wurden gewürdigt: Waltraud Roth, Agnes Kraft und Gunda Alt erhielten für ihr jahrzehntelanges Engagement große Anerkennung. Ihre Beiträge, ob als Mitgründerinnen, in der Trachtentanzgruppe oder durch großzügige Unterstützung, seien Vorbild und Rückgrat des Vereinslebens.
Abschließend wurden die geplanten Veranstaltungen für das Jahr 2025 vorgestellt, darunter erneut das Grillfest, der Heimatabend, Wanderungen, das Ferienprogramm sowie thematische Ausstellungen und Konzerte.
Die Jahreshauptversammlung endete mit einem zuversichtlichen Ausblick und dem Wunsch, dass sich weiterhin viele Menschen aktiv für die Heimat und das Vereinsleben im FSV Leutenbach engagieren.