
Osterfeuer
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Osterfeuer in Etteln hat eine lange Tradition, die vermutlich bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht. Historische Hinweise deuten darauf hin, dass es ursprünglich sieben Osterfeuer auf den Anhöhen um das Dorf gab, die mit den damaligen Siedlungsstätten in Verbindung standen. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden diese sieben Feuer entzündet. Nach dem Krieg reduzierte sich die Zahl auf fünf, die in einem traditionellen Lied besungen wurden:
„Strau, Strau na lange net genauch
hag jei na'n Bund, dat geiht na dertau
na den Börner, Schweizer,
Schanzenern, Kuckelar,
und Western hentau"
In den letzten Jahrzehnten führte die zunehmende Bebauung dazu, dass heute nur noch ein gemeinsames Osterfeuer „Auf der Schweiz“ entzündet wird. Diese Tradition wird von der Dorfjugend fortgeführt, die sich jedes Jahr organisiert, um das Feuer aufzuschichten und zu entzünden.
Der Brauch des Osterfeuers hat seine Wurzeln in germanischen bzw. heidnischen Ritualen, die über tausend Jahre alt sind. Mit der Christianisierung wurde das Osterfeuer in die liturgischen Feierlichkeiten integriert und symbolisiert heute den Übergang vom Winter zum Frühling sowie die Auferstehung Jesu .
Wir freuen uns, dass in diesem Jahr in Etteln erstmals vier junge Frauen mithelfen, diese Tradition forzuführen. Auch sie haben wir aus der Dorfkasse mit den traditionellen Hoodies des Etttelner Osterfeuers ausgestattet.
Wenn am morgigen Ostersonntag die Trecker durch unsere Dörfer fahren und 'na'n Bund Strau' fragen, haltet sie einfach an und steckt ihnen einen Zehner zu.
Am Ostersonntag Abend werden die Feuer in den Borchener Ortsteilen bei Anbruch der Dunkelheiit entzündet.
Kommt in Etteln auf die Schweiz und erlebt dieses Ereignis in der Gemeinschaft des Dorfes - es ist einmalig. Es gibt freie Getränke für alle und wenn der Hut rumgeht habt ihr die letztmalig die Gelegenheit, diese jahrhunderte alte Tradion in Borchen zu unterstützen.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Ahle
Ortsvorsteher Etteln