Sanierung Verbandskanal (Abwasserverband Lotten)
Arbeitsverlauf und aktueller Stand nach 7 Monaten
Der ca. 50 Jahre alte Verbandskanal Lotten mit einer Gesamtlänge von 4.4 km wurde vor den Arbeiten, die derzeit ausgeführt werden, noch nie saniert. Der Verbandskanal besteht zu einem grossen Teil aus einem Rechteckprofil (Rechteckquerschnitte bis 2.4 x 2.4 m), das vor Ort betoniert wurde. Um den Verbandskanal lange zu erhalten, muss nach nunmehr 50 Jahren dafür gesorgt werden, dass keine irreparablen Schäden auftreten.
Mit den Jahren und Jahrzehnten wird Kohlendioxid aus der Luft in die Betonoberfläche eingelagert (Karbonatisierung). Durch die Karbonatisierung kann Feuchtigkeit in den Beton eindringen. Die Bewehrungsstäbe rosten. Im Extremfall werden sie vollständig aufgelöst. Sobald die Karbonatisierungstiefe die Bewehrungsschicht erreicht hat, steigen mit der Zeit die Schäden exponentiell an.
Risse und Abplatzungen der Betonoberfläche sind sichtbar. Die korrodierten Eisen sind ungeschützt dem Abwasser ausgesetzt. In der Folge kann die Kanalisation instabil werden und einstürzen. Ein vollständiger Ersatz des Kanals lässt sich nur vermeiden, wenn die Schäden rechtzeitig saniert werden.
Für die Sanierung der Verbandskanalisation haben die Gemeindeversammlungen vom 18.11.2022 (Rupperswil und Hunzenschwil) und 24.11.2022 (Schafisheim) einen Kredit in der Höhe von CHF 4‘044‘000.00 gesprochen.
Ende Oktober 2024 wurden die Arbeiten zur Sanierung aufgenommen. Ausgeführt werden die Arbeiten durch die Implenia Schweiz AG in enger Zusammenarbeit mit der Bauleitung, der Porta AG Lenzburg. Die ersten Arbeiten erfolgten in einem Abschnitt, direkt bei der HAGA AG am Amselweg. Der weitere Arbeitsfortschritt erfolgte von diesem Standort in Richtung Regenbecken (ehem. ARA Lotten) und Regenwasserentlastung in die Aare, an der Industriestrasse in Rupperswil. Die einzelnen Abschnittslängen variieren zwischen 200m und 500m.
Für die Arbeiten werden jeweils drei bis vier Schächte geöffnet und mit Abschrankungen abgesperrt. Diese Anzahl von Schachtöffnung dient der notwendigen Lüftung des jeweils zu bearbeitenden Abschnittes. Sobald der Abschnitt belüftet und frei von Gasen ist, erfolgt die Installation mit Licht und Strom und die Reinigung des Kanals mittels Hochdruckreiniger. Nach der Reinigung wird eine Wasserhaltung zur Ableitung vom Schmutzabwasser und zu Trockenhaltung vom Arbeitsbereich installiert. Nach den vorgängigen Installationsarbeiten erfolgt eine Begehung und Begutachtung der Schäden mit dem Bauführer, dem Polier und dem Bauleiter. Hierbei wird jede Etappe abgelaufen und alle Schäden begutachtet und gekennzeichnet. Zum einen werden sichtbare Schadstellen wie korrodierte Bewehrung, ausgebrochene Einläufe, Kalkablagerungen, Schäden an Schächten oder Leitern und in die Jahre gekommene Fugenabdichtungen behoben. Zum anderen werden Flächendeckende Sanierungen an den erforderlichen Wänden und Decken vorgenommen. Die Flächendeckenden Bereiche wurden bereits vorgängig mittels Messungen der Betonüberdeckung definiert.
Der erste Schritt der Sanierung beinhaltet das Abjetten der Schadstellen. Diese legen mit Wasser-höchstdruck die rostige Bewehrung frei, oder tragen an den flächendeckenden Bereichen die Zement-haut ab. Die Fugen und Kalkablagerungen werden entweder von Hand oder falls notwendig, ebenfalls mit Höchstdruck entfernt. Nach den Abjettarbeiten erfolgt eine erneute Begutachtung mit der Bauleitung, um den Zustand und Korrosionsgrad der freigelegten Bewehrung zu beurteilen. Anschliessend wird die rostige Bewehrung mit Korrosionsschutz behandelt, die Schadstellen und flächendeckenden Bereich mittels chemisch beständigem Mörtel und Spachtel reprofiliert und die Fugen neu ausgebildet. Nach erfolgreicher Reprofilierung folgt eine erneute Begehung des Abschnittes wobei die ausge-führten Arbeiten und der Abschnitt durch die Bauleitung abgenommen werden.
Der weitere Bauablauf ist wie folgt geplant (witterungsbedingte Verschiebungen sind möglich):
- Mitte April bis ca. Mitte Juli, Mattenweg und Schweizistrasse
- Mitte Juli bis ca. Ende August, Langackerstrasse bis Kreuzung Bannweg / Kreisel T5
- Mitte August bis ca. Ende September, Kreisel T5 bis Strassenvekehrsamt
- Anfang Oktober bis Ende Oktober, Kreisel T5 bis Autobahnkreuz Hunzenschwil
Trotz mehrmaligen Unterbrüchen durch grosse Wassermengen aufgrund von Regen, verlaufen die Arbeiten nach Plan. Die Arbeiten sollten bis Ende Jahr abgeschlossen sein, sofern die Witterung dies zulässt und keine Längeren Regenperioden mit starken Niederschlägen die Arbeiten verzögern.