Elektromobilität in Pfinztal: Vielen anderen ein Stück voraus

Elektromobilität in Pfinztal: Vielen anderen ein Stück voraus
- Klimakommission Pfinztal tagte zum Thema Ladeinfrastruktur

Zum vierten Mal in diesem Jahr tagte am 21. Juli die Klimakommission Pfinztal und widmete sich im Rahmen der Online-Konferenz dem komplexen Thema „Ladeinfrastruktur für Elektromobilität“. Wie schon in den zwei letzten Sitzungen waren auch dieses Mal wieder einige interessierte Bürgerinnen und Bürger dabei, nachdem sich die Kommission verschiedentlich dafür ausgesprochen hatte, die engagierte Arbeit des Gremiums auch öffentlich sichtbar zu machen.
Den Auftakt bildeten dann auch direkt drei „Bürgerblitzlichte“, nämlich Erfahrungsberichte von Pfinztaler Bürgern, die selbst seit einiger Zeit überzeugte Nutzer von Elektromobilen sind. Besonders motivierend war der Bericht von Gemeinderat Markus Ringwald, der am Beispiel dreier jüngst für seine Praxis angeschaffter E-Smarts erläuterte, dass die Anschaffung von Elektrofahrzeugen für Unternehmen nicht nur gesellschaftliche Verantwortung sei, sondern angesichts attraktiver Förderprogramme sogar günstiger sein könne als die Anschaffung herkömmlicher PKW. Anschließend räumten zwei private E-Auto-Nutzer einige der häufig geäußerten Bedenken im Zusammenhang mit Elektroautos aus. Beide waren sich einig, dass sie hinsichtlich Fahrzeugkomfort und -bedienung, aber auch im Hinblick auf Kosten und Reichweite im Alltagsgebrauch, keine Nachteile im Vergleich zu ihren vorher genutzten PKW mit Verbrennungsmotoren festgestellt haben – dafür aber einige Vorteile.
Kern der Veranstaltung war ein interessanter Vortrag von Dr. Ralf Kaulen, Inhaber des Büros SVK in Aachen und ausgewiesener Experte in Sachen Stadt-, aber auch E-Mobilitätsplanung. Er erläuterte nachvollziehbar, wie sich Wohn- und Bevölkerungsstruktur, die Wahl der eingesetzten Technologien von Ladepunkten und rechtliche wie verkehrsplanerische Aspekte einer sinnvollen Ladeinfrastruktur gegenseitig bedingen. Vor diesem Hintergrund waren sich die Anwesenden einig, dass für eine langfristig sinnvolle Ladeinfrastruktur eine fachliche Planungsbegleitung durch Experten notwendig ist. Dementsprechend sprachen sich die Anwesenden der Klimakommission dafür aus, dem Gemeinderat die Erarbeitung eines Ladeinfrastruktur-Konzepts durch ein externes Planungsbüro zu empfehlen.
Abschließend stellte Michael Heilig vom Büro Querplaner Buck + Heilig aus Karlsruhe den Stand der Mobilitätsplanung vor, die das Büro im Auftrag der Gemeinde seit Anfang des Jahres begleitet. Vorbereitend für das oben beschriebene Konzept ist aktuell eine Bürgerbefragung zum Thema Elektromobilität in Planung, um den realistischen Bedarf an Ladesäulen zu ermitteln und die Ergebnisse direkt in die Erstellung eines nachhaltigen Ladeinfrastruktur-Konzepts einfließen zu lassen.
Unterm Strich bescheinigten beide Referenten der Gemeinde Pfinztal, dass sie mit diesem Vorgehen den meisten Kommunen im Land weit voraus sei: Viel zu häufig würde Ladeinfrastruktur „aus dem Bauch heraus“ geplant werden, was aber häufig am Bedarf vorbeigehe und damit unnötig Steuergelder und Verwaltungsressourcen verschlinge. Die Klimakommission hörte dies gern und freut sich nun auf die anstehende Bürgerbefragung.

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