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Silserkopf

Gerne stellen wir euch heute Alfonso Rezzoli vor, welchen alle im Dorf schlicht unter Fons kennen.

Im Zusammenhang mit unserer Portraitserie für den Monat Juli haben wir Alfonso Rezzoli einige Fragen gestellt.

• Fons; es ist wohl nicht untertrieben zu sagen, dass du sehr viele Leute kennst und auch umgekehrt dich sehr viele Leute kennen. Wie kam es dazu?

Das hat wohl damit zu tun, dass ich in Sils aufgewachsen bin und früher viel mit Car- und Lastwagenfahren in der Schweiz und ganz Europa unterwegs war. So habe ich viele Leute, Gegenden und Länder kennengelernt.

• Wie war dein Alltag früher?

Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Sils. Im Sommer war ich jeweils im Alter von 7 bis 14 Jahren immer im Bergell in Casaccia. Daran erinnere ich mich sehr gerne.

Schon als Kind musste ich damals meinem Neni (Hans Conrad, welcher von Beruf Baumwärter war) helfen Bäume schneiden. Dieses Wissen kann ich bis heute einsetzen.

Später erinnere ich mich, dass ich im Alter von 14 bis 16 Jahren als Knecht im Fextal tätig war. Von 1973 – 1977 habe ich dann meine Lehre als Maschinenschlosser bei der RhB absolviert. Leider konnte ich damals nach Beendigung des Lehrverhältnisses nicht weiter bleiben, da dies die damalige wirtschaftliche Situation nicht zuliess. So arbeitete ich nach Beendigung der RS, in welcher ich als Motorfahrer tätig war und es später bis zum Wachtmeister brachte, anschliessend als Baumschneider und Lastwagenchauffeur. Seither war ich eigentlich immer auf Achse.

In Says, wo ich früher gewohnt habe, war ich sogar 15 Jahr als Feuerwehrkommandant tätig.

• Wie sieht dein Alltag heute aus?

Mit schwerem Herzen musste ich leider aus gesundheitlichen Gründen das Fahren aufgeben. Ich war immer gerne auf Achse und wäre es auch heute noch! Aktuell bin ich, soweit meine Gesundheit dies zulässt, als Baumwärter tätig. Aber langweilig wird es mir nie!

• Was hat dich nach Sils zurückgeführt?

Abgesehen, dass ich hier aufgewachsen bin, war dies damals der Gesundheitszustand von meinem Vater. Den Umschwung des Hauses konnte meine Mutter nicht alleine bewältigen. Zudem wohnte Ruth, welche nun meine Frau ist, in der Nähe.

• Was hat sich rückblickend deiner Meinung nach in Sils verändert?

Der Zusammenhang im Dorf ist viel weniger geworden. Es hat viele Neuzuzüger gegeben in den letzten Jahren. Man kennt einander nicht mehr so wie früher. Auch bin ich der Meinung, dass sich die Leute nicht mehr so im Dorf engagieren. Die Identifikation mit dem Dorf fehlt leider immer mehr.

• Was wünschst du Sils für die Zukunft?

Dass man zum Dorf Acht gibt und dass das vorhandene Kulturland nicht noch mehr zubetoniert wird.

• Wie verbringst du den 1. August in diesem Jahr?

Wenn es das Wetter zulässt, werde ich an die 1. August Feier beim Schulhausareal gehen. In diesem Sinne wünsche ich allen «ÜNA BELLA FESTA!»

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Pro Sils veröffentlicht.