75 Jahre Pfarrkirche St. Luzia
Das Wetter am 01. Mai 1950 soll frühlings- ja sogar sommerhaft und angenehm gewesen sein – also perfekte Rahmenbedingungen für einen Höhepunkt im kleinen Dorf Oberveischede, den viele damals herbeigesehnt haben müssen. So hatten sie doch tatkräftig an der Verwirklichung eines der vielen unglaublichen Kraftakte in den frühen Nachkriegsjahren mitgewirkt. Nach der Fertigstellung der Marienkapelle auf dem Rennenberg, steht nur ein Jahr nach der Grundsteinlegung eine neue prachtvolle und die bisher größte Kirche in Oberveischede vor ihrer Einweihung. Zu dieser Zeit treffen sich die Gläubigen im Ort noch im deutlich kleineren Kirchlein nur wenige Schritte vom Neubau entfernt gelegen, um Gottesdienste zu feiern.
Doch nun ist sie fertiggestellt – zwar noch ohne Turmspitze, aber sonst voll funktionsfähig. Für die Menschen damals - einige von uns können sich vielleicht noch auf die Zeit zurückbesinnen – müssen die Feierlichkeiten und die Tatsache nun eine große, schöne Kirche zu haben, von großer Bedeutung gewesen sein.
Heute – fast ein ganzes Menschenleben später – schauen wir dankbar auf das zurück, was damals kluge Köpfe und fleißige Hände geschaffen haben. Viel hat sich seit dieser Zeit verändert in Kirche und Gesellschaft. Vieles davon zum Guten und Richtigen, vieles jedoch verharrt noch immer in verkrusteten Strukturen, die nur schwer aufzubrechen sind und nicht wenige Menschen heute kehren der Institution Kirche bewusst und mit guten Gründen den Rücken.
„Die Kirche bleibt im Dorf“ – wir können uns glücklich schätzen, dass das Gotteshaus Kirche auch nach 75 Jahren der zentrale Begegnungsort in Oberveischede geblieben ist. Der heiligen Luzia aus dem sizilianischen Syrakus gewidmet, die mit ihrem Licht Dunkel in die Katakomben brachte, in denen sich verfolgte Christen aufhielten, ist sie Veranstaltung- und Rückzugsort zugleich. Draußen ändern sich die Zeiten und mit diesen Veränderungen entstehen auch neue Herausforderungen für die Menschen von heute. Eine umfangreiche Dachsanierung steht an und gestaltet sich ob der Restrukturierungen im Bistum schwierig. Die Hoffnung wollen wir nicht aufgeben und so konnte die Gemeinde von St. Luzia ihre Kirche am letzten Sonntag gebührend feiern: mit einem Festgottesdienst und einem Frühschoppen bei herrlichem Wetter vor und im Pfarrheim.
Hubert Welzel, Mitglied im Gemeindeausschuss St. Luzia und viele Jahrzehnte ehrenamtlich im Kirchenleben in Oberveischede fest verankert, sagt es im feierlichen Hochamt treffenderweise wie folgt: „Unseren Vorverfahren gilt sicherlich unser aller Respekt. Es war schon eine besondere Leistung, innerhalb weniger Jahre nach dem II. Weltkrieg die Marienkapelle auf dem Rennenberg und die St.-Luzia-Kirche zu errichten. Das zu vollbringen, zeugt auch von Mut und Gottvertrauen.“
Wir bedanken uns bei allen, die zum Gottesdienst gekommen sind und allen die an diesem Gottesdienst und an der Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsfeier mitgewirkt haben, ganz besonders Herrn Pater Jürgen Heite, Pallottiner vom Geistlichen Zentrum Kohlhagen, die über mehrere Jahrzehnte unsere Gemeinde betreut und geprägt haben, unserem langjährigen Pastor Michael Rademacher, der Oberveischede immer noch sehr verbunden ist, dem Gemischten Chor Liederkranz Oberveischede, heute unter dem Dirigat von Thomas Alfes-Zeppenfeld, unserer Organistin Anna Schumacher, den Erstkommunionkindern und Messdienerinnen und Messdienern und unserem Küster Marian Quast sowie allen, die tatkräftig angepackt haben, um diesen Tag so schön werden zu lassen.
Gemeindeausschuss und Kirchenvorstand
St. Luzia Pfarrgemeinde zu Oberveischede