Information Wasserversorgung Meisterschwanden
Aufgrund der ersten Übernutzung des Grundwasserpumpwerks im Hitzesommer 2015 wurden in den Wasserfiltern der Liegenschaften im Gebiet Seefeld erhöhte Partikelrückstände festgestellt. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass es sich bei den Ablagerungen grösstenteils um anorganische Partikel handelt (Rost, Sand u.ä.). Die Partikel waren von Eisen- und Manganbakterien umgeben. Diese Bakteriengruppen benützen Eisen und Mangan aus dem Grundwasserleiter oder eisenhaltigem Leitungsmaterial als Energiequelle. Sie sind aus gesundheitlicher Sicht nicht von Bedeutung, können in Trinkwasseranlagen aber zum verstärkten Ausfallen von mineralischen Inhaltsstoffen führen.
Aus heutigen Erkenntnissen entstehen diese bei Hitzesommern unter folgenden Voraussetzungen:
• Tiefer Seespiegel
Normalerweise im Wasser liegende Schichten werden in Hitzesommern durch den tiefen Seewasserstand trockengelegt und im Winter wieder geflutet. Durch die Wechsel können sich Eisen und Mangan ausscheiden, welche bei der späteren Flutung wieder angesaugt werden.
• Absenkung Grundwasserpumpwerk unter Seespiegel
Mit dem fehlenden Zufluss im Dorfbach wird das Grundwasser unter das Seeniveau abgesenkt, es entstehen Sickerströme, welche Sedimente vom See in Richtung Pumpwerk verfrachten. Bei normalen Sommern mit genügend Zufluss von Dorfbach ist dies nicht der Fall.
• Übernutzung / Sauerstoffmangel
Mit dem massiven Bedarf ist es nicht möglich, das Grundwasser mit genügend Sauerstoff anzureichern, was zur Ausscheidung von Eisen im Wasser führt und den Wachstum des Biofilms fördert.
Die Sedimente wurden im Februar 2017 mittels Impulsspülungen entfernt. Aufgrund des Hitzesommerns 2018 wiederholt sich nun das Problem.
Das Departement Gesundheit und Soziales, Amt für Verbraucherschutz des Kantons Aargau, welches gesetzlich für die Überwachung der Gemeinde zuständig ist, beurteilt die Rückstände im Trinkwasser als ästhetisches Problem, welches aber die Trinkwasserhygiene nicht beeinträchtigt und hinsichtlich Gesundheitsschutzes unbedenklich ist. Das Wasser wird in Bezug auf die Qualität von der Abteilung für Verbraucherschutz laufend untersucht.
Die Wasserfilter in den privaten Hausinstallationen haben die Funktion, genau solche Sedimente auszuscheiden und sind dazu periodisch zu kontrollieren und zu reinigen.
Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass diese augenfälligen Ausscheidungen im Netz nicht erwünscht sind und wird dazu die Leitungen im Winter erneut mit Impulsspülungen reinigen. Zwischenzeitlich werden die Liegenschaftsbesitzer gebeten, ihre Filter vermehrt zu kontrollieren und periodisch zu spülen. Da gemäss Wasserreglement die Hausinstallation mit den Filter durch den Hauseigentümer zu warten ist, sind allfällige Anträge zur Gebührenzinsreduktion ausgeschlossen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, steht der Brunnenmeister Stefan Vatter (079 / 464 23 44) gerne zur Verfügung.