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Anlass: Solarstrom 2026 - Wohin geht die Reise?

Die Energiekommission Bonstetten lud am 23. September zu einem Anlass mit dem Titel «Solarstrom 2026: Wohin geht die Reise?». Dies einige Tage nach dem jährlichen Termin, an welchem alle Stromversorger der Schweiz ihre Stromtarife fürs kommende Kalenderjahr bekannt geben mussten. Dies beinhaltet auch die Einspeisepreise für Solarstrom, ein in den letzten Monaten heiss diskutiertes Thema.
Entsprechend lautete der Untertitel dieses Anlasses auch «… und wie gehen wir in Bonstetten damit um?»

Die ins neue Verwaltungszentrum Heumoos eintretenden Bonstetter/innen – dieser Anlass war gleichzeitig auch die Jungfernfahrt des Sitzungsraumes Heumoos – waren entsprechend gespannt und fragten sich:

Wie betreffen mich die künftigen Strompreise als Produzent/in?
Soll ich eine Solaranlage bauen oder ist das schon ein Verlustgeschäft?
Und mit Sicht auf den Untertitel: Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir in Bonstetten denn, um mit schwankenden und sinkenden Strompreisen umzugehen?

Den ersten Block des Abends bestritt Stefan Gasser, Vertriebsleiter bei der CKW. Zu Beginn zeigte er die grosse Bedeutung der Solarenergie für die zukünftige Stromversorgung auf. Er legte dar, dass dabei für die Stromnetzbetreiber eine Mischung aus Intelligentem Netz, Batterien und marktorientierten, das heisst schwankenden Preisen bedeutend ist, um zukünftig die tageszeitlichen Unterschiede in der Solarstromproduktion zu bewältigen. Er erläuterte, dass die aktuell vorgesehene Einspeisebegrenzung auf 70% der Modulleistung die über das Jahr produzierte Solarstrommenge nur um 3% verringern, den Netzausbau aber um 30% entlasten würde. Zudem führte er aus, dass die zu schaffende «Intelligenz» sich optimalerweise mehr zu den Strom-Konsumenten (und Produzenten) verschiebt. Er machte klar, dass für jede Solaranlage die Stärkung des Eigenverbrauchs, eine Installation von Speicherkapazitäten sowie Zusammenschlüsse zum gemeinsamen Stromverbrauch eine wichtige Rolle spielen werden.

Hier schloss im zweiten Teil Roger Schuhmacher, Gemeinderat Energie und Vorsteher der Energiekommission, nahtlos an. Das neue Stromgesetz hat zwei Gefässe geschaffen, welche diesen gemeinsamen Stromverbrauch stark in die Hände von uns Konsumenten legen: virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (vZEV) sowie Lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG). Er legte Kosten und Nutzen, Teilnehmerschaft sowie Voraussetzungen dieser neuen Möglichkeiten dar. Auch er hob die steigende Bedeutung von Stromspeichern in Form von Batterien hervor.

Die Fragen aus dem Publikum zu beiden Infoblöcken waren hochstehend und die Diskussionen daraus sehr erhellend. Im Zentrum standen diese: Wollen wir in Bonstetten eine LEG aufbauen? Wessen Aufgabe wäre das denn? Und wer hätte Lust, sich als Produzent/in oder Konsument/in daran anzuschliessen?

Fazit aus den ersten beiden Referaten: Solarstrom muss weiterhin massiv zugebaut werden, wenn die Schweiz auf Zielkurs bleiben will. Und: Solarstrom zu produzieren lohnt sich weiterhin, insbesondere, wenn er intelligent genutzt wird. Zunehmend stellt sich dabei die Frage der Speicherung.

Mit einer Antwort zur Frage: «Was tun wir denn in Bonstetten, um die Energiewende weiter voranzutreiben?», trat Charles Höhn, Mitglied der Energiekommission vors Publikum: Er verkündete den Start des Bonstetter Energiebotschafter-Programms. Einwohnerinnen und Einwohner, welche bereits ein nachhaltiges Energieprojekt umgesetzt haben, wie etwa eine Solaranlage, eine fossilfreie Heizung, oder eine Ladelösung für Elektromobilität, stehen Personen, welche sich solche Schritte überlegen, zur Seite. Sie zeigen ihre Lösung, geben Tipps – oder laden zum Apero mit Besichtigung ein, um sich mit Nachbarn, Freunden und allenfalls weiteren Interessenten aus dem Dorf über das erfolgreiche Projekt zu freuen.

Wer sich für eine derartige Unterstützung interessiert oder Auskünfte benötigt, kann sich unkompliziert bei der Gemeinde melden an [email protected].

Gemeinde Bonstetten
Energiekommission
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Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Aktuelles aus der Gemeinde Bonstetten veröffentlicht.