Forschungsprojekt RADLÄR: Havixbeck in der Innovations- und Simulationsphase
Seit November 2024 ist die Gemeinde Havixbeck eine von sechs Modellregionen im bundesweiten Forschungsprojekt RADLÄR (Radlogistik in ländlichen Räumen). Ziel des Projektes ist es, innovative Konzepte für den Einsatz von Lastenrädern in ländlichen Regionen zu entwickeln, zu simulieren und modellhaft zu übertragen.
Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT. Weitere Partner sind die Hochschule Fulda sowie die Frankfurt University of Applied Sciences (ReLUT). Außerdem am Projekt beteiligt sind das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Bundesministerium für Verkehr (BMV). Das Projekt RADLÄR wird mit rund 1,3 Millionen Euro vom BMV gefördert, das BALM ist Projektträger.
Im März diesen Jahres trafen sich interessierte Bürger*innen aus Havixbeck sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum einem ersten Projektworkshop. Gemeinsamen erarbeiteten sie Potenziale, Hemmnisse und Verbesserungsvorschläge für die Radlogistik in Havixbeck. Nachdem die Ergebnisse ausgewertet waren stellen die Forschungspartner fest: die Gemeinde Havixbeck birgt ein besonders großes Potential für Radlogistik-Anwendungen und wechselt damit in die zweite Projektphase. Zusammen mit zwei weiteren Modellregionen (Stadt Bad Soden-Salmünster und Landkreis Emsland) wird die Gemeinde Havixbeck in den kommenden Monaten vertiefend untersucht.
„Mit dem Emsland, Havixbeck und Bad Soden-Salmünster haben wir drei sehr unterschiedliche Modellregionen, die exemplarisch für viele ländliche Räume in Deutschland stehen. Gemeinsam mit ihren Partnerregionen entwickeln wir Lösungen, die zeigen: Lastenräder können nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land eine echte Alternative sein“, sagt Sascha Düerkop, Projektleiter, Fraunhofer INT.
Im weiteren Projektverlauf steht die brandenburgische Stadt Herzberg (Elster) der Gemeinde als Partnerregion unterstützend zur Seite. Die Stadt wird zwar nicht tiefergehend untersucht, soll als Impulsgeberin für die Gemeinde Havixbeck weiterhin eine wichtige Rolle im Projekt spielen und wird natürlich auch selbst von den Erkenntnissen profitieren können.
Das Projektkonsortium beginnt ab sofort mit der Entwicklung von Prozessinnovationen und Simulationen, die aufzeigen sollen, wie Lastenräder im ländlichen Raum effizient eingesetzt werden können. Im Jahr 2026 ist außerdem eine zweite Reihe von Workshops in den drei ausgewählten Modellregionen geplant. Dort sollen unter anderem die Ergebnisse der Simulationsstudien vorgestellt und gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen, Bürger*innen sowie Vertreter*innen der jeweiligen Partnerregion diskutiert werden. Der Termin wird rechtzeitig vorab durch die Gemeinde Havixbeck bekanntgegeben.
„Ich freue mich sehr, dass unsere Gemeinde ausgewählt wurde, um das Thema Radlogistik genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Forschungsprojekt bietet für Havixbeck und andere ländliche Kommunen eine große Chance, den Alltag nachhaltiger, leiser und gesünder zu gestalten.“, so Bürgermeister Jörn Möltgen.
Foto: Beim öffentlichen RADLÄR-Auftaktworkshop spielten die Teilnehmer*innen ein „Serious Game“, um die Potenziale, Hemmnisse und Verbesserungsvorschläge für die Radlogistik in Havixbeck auszuarbeiten (Foto: Rense Jongsma, Gemeinde Havixbeck).