Vom Bundschuh zum Bauernkrieg
Freitag, 14.11., 19.00 Uhr, Bürgerhaus, Hauptstraße 57, Pfinztal-Söllingen:
Vom Bundschuh zum Bauernkrieg
Das Jahr 1525 in Pfinztal, im Kraichgau und in der Oberrheinebene Vortrag mit Thomas Adam
Die Aufstände in verschiedenen Teilen des heutigen Deutschlands vor 500 Jahren sind nicht etwa spontan ausgebrochen, sondern waren das Ergebnis jahrzehntelanger Konflikte. Nicht zuletzt durch den aus Untergrombach gebürtigen Bundschuhführer Joß Fritz und durch den Pfarrer Anton Eisenhut, Kopf des sogenannten Kraichgauer Haufens, besteht auch inhaltlich ein besonderer historischer Bezug zwischen Kraichgau und Oberrheinebene und dem Bauernkrieg.
Die Ortschaften im Pfinztal waren vom Bauernaufstand betroffen. Von einer Teilnahme am Bauernaufstand ist in Kleinsteinbach und Wöschbach nichts bekannt. Deshalb blieben die Orte von Vergeltungsmaßnahmen der Landesherren, nach der Niederschlagung des Aufstandes verschont. Formell war „Seldingen in unser Bundnuß und Bruderschaft“ (Bruderschaft der aufständischen Bauern) gewesen, hielt sich aber offenbar bei den Kampfhandlungen zurück, weshalb der Markgraf von Baden Söllingen von der Bezahlung von Strafgeld ausgenommen hatte.
Volker Hans Vortisch schreibt in seinem diesjährigen Artikel in den Heimatblättern: … „Am 9.4.1525 versammelten sich rund 2000 Bauern der Markgrafschaft Baden in Berghausen. Sie kamen das Pfinztal herab von Dietlingen, Ellmendingen, Nöttingen, Darmsbach, Königsbach, Wilferdingen, Stupferich, „um Evangelium und Gerechtigkeit helfen handhaben“.
Den Markgrafen erkannten sie als Herrn weiter an, hatten aber auch materielle Forderungen, wie die Freiheit von Weide und Wasser. Der Zug der Bauern setzte sich nach Durlach in Bewegung. Die Bürger der Amtsstadt schlossen sich diesen an. Das Kloster Gottesaue wurde geplündert und verwüstet. Dabei taten sich die Berghausener hervor…“
Der Vortrag des Bruchsaler Kulturabteilungsleiters und Buchautors beleuchtet Gründe, Vorgeschichte, Verlauf und Folgen der sozialen Unruhen von 1525 und geht auch auf die Rezeptionsgeschichte der Ereignisse bis heute ein.