Ortsspaziergang - Bericht, Erkenntnisse, Anregungen
Nach dem erfolgreichen Rundgang durch das Gebiet Spitzacker im letzten Jahr hatte die Grüne Liste Neckartenzlingen dieses mal zu einem Rundgang durch den Ortskern eingeladen.
Bereits der vereinbarte Treffunkt hat die ersten Diskussionen ausgelöst: ist das nun ein Gänsebrunnen mit Schwänen oder sind das Schwäne am Gänsebrunnen?
Der Marktplatz selbst (innerhalb des Sanierungskonzeptes Ortsmitte III) zeigt seine noch unwirtliche, durch Parkplätze und Ladestation belegte Rückseite. Die Teilnehmer waren sich einig: für ein weiteres Zentrum ist dieser Bereich nicht geeignet, wohl aber für eine umfassend begrünte Fläche zur Erbauung der Bürger, für die Bewohner des DRK-Seniorenheimes und als klimatischer Beitrag. Dieser Standort der gerade nicht belegten Carsharing Ladestation „Deer“ erscheint problematisch, da niemand darauf aufmerksam wird. Ein besser geeigneter Platz wäre vor der Zehntscheuer denkbar.
In der Steige, an der Einmündung des Weges von der schönen Rad- und Fußgängerbrücke wird selbst bei unserem kurzen Aufenthalt die Gefahrensituation deutlich. Reger Verkehr von Fußgängern, Radfahrern aus allen Richtungen, Müttern mit Kinderwagen und Autos erfordern von allen Verkehrsteilnehmern nicht nur Aufmerksamkeit sondern auch gegenseitige Rücksichtnahme. Auf diese Anforderung stoßen wir bei unserem Rundgang immer wieder.
In der Hauptstraße weißt ein Hinweis in einem Fenster darauf hin, dass auch wir Leerstand haben, der nicht nachvollziehbar ist. Brauchen wir nicht Wohnraum und Gewerbeflächen? „Eigentum verpflichtet“ war doch mal ein schöner Traum im Grundgesetz.
Widersprüchliche Auffassungen gab es am Parkplatz in der Hauptstraße neben dem Haldenweg. Die einen sahen hier die ideale Fläche für eine weitere grüne Zone, andere parken dort häufig bei ihren Einkäufen
und bewerten die vorhandenen Parkplätze positiv. Einig war man sich dann wieder in der Sicht auf den Zustand der Straßenbäume: eher Sträucher als Bäume. Die Gründe dafür sind vielfältig: Leitungen in der Straße, zu wenig Wurzelraum, zunehmend heisse und trockene Sommer.
Durch die Planstraße geht es zurück. Dort ein zukunftweisendes Projekt: die erste Umsetzung eines ‚sharing spaces‘ im Ort: eines Verkehrsraumes, den alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nutzen.
Voraussetzung besonders bei einem solchen Ansatz ist die gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme. Weshalb das Konzept durch die später aufgesetzten Absperrungen ad absurdum geführt wurde? Das würde man gern wissen. Warum sucht man nicht nach einer Lösung, den ursprünglichen Gedanken umzusetzen? Tempo 10 für die wenigen Meter?
Und dann noch durch die Schulstraße, wo eine Straßensanierung ansteht. Die roten Absperrungen sind keine Vollpfosten, sondern aus flexiblem Kunstoffstoff. Ob diese tatsächlich eine positive Wirkung auf die Gestaltung des Bereiches haben?
Der Alte Schulgarten und seine Umnutzung als Gemeinschaftsgarten war für alle Teilnehmer ein ein echtes Hoffnungsprojekt, hier könnte in zentraler Lage ein schöner Treff für alle entstehen. Ideen dazu sprudelten nur so. Eine Erläuterung zum Umbau der Zehntscheuer, der von allen begrüsst wurde, schloss unseren Rundgang ab - auf die Gestaltung der Platzes davor sind alle gespannt.