Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Inzidenzwert steigt wieder auf 226, die Infektionszahlen im Landkreis liegen mit 669 doppelt so hoch, wie zu Monatsbeginn und am Horizont bauen sich neue Corona-Mutationen auf, die schlimmer sein sollen, als die derzeit vorherrschende Delta-Variante. https://www.wlz-online.de/frankenberg/corona-in-waldeck-frankenberg-mehr-als-200-neuinfektionen-91142175.html
Kontakte deutlich reduzieren
Alle Experten sind sich einig, dass nur eine Reduktion von Kontakten um ca. 70% gemeinsam mit den bekannten Maßnahmen (AHA-Regel, Impfen, 2G+, 2G ...) die vierte Welle brechen können. Viele denken immer noch, dass ist alles weit weg und treffen sich, als wenn nichts gewesen wäre.
Ich habe in dieser Woche dienstlich an verschiedenen Sitzungen teilgenommen und mich jeden Tag zur doppelten Impfung getestet (2 Tests muss übrigens jeder städtische Bedienstete pro Woche mit Ergebnis nachweisen). Trotzdem bin ich bei einem der anscheinend sichersten Termine mit jemanden zusammengekommen, der mich Tage später informierte, positiv zu sein und ich erhielt auch die Nachricht auf der Corona-WarnApp. Zum Glück waren alle Testungen danach bei mir negativ und es lagen keine Symptome vor. Um solche Gefahren auch möglichst zu vermeiden, finden nun alle städtischen Gremiensitzungen unter 2G+ - Modus statt.

Weihnachtsfeiern und andere Anlässe
Auch die städtischen Mitarbeiter/innen hatten sich auf die heutige Weihnachtsfeier lange gefreut und waren natürlich traurig, als diese Anfang der Woche von unserem Personalrat abgesagt wurde. Aber es passt einfach nicht in die Zeit, wenn um uns herum die Intensivstationen völlig überlastet sind und wir munter feiern. Die Experten raten dazu, alle Kontakte einzuschränken, bis auf die wirklich absolut nötigen Termine. Der Gesundheitsminister fragt heute in seiner Pressekonferenz: "Was muss denn noch passieren?" Deshalb muss jeder für sich überlegen, was in den Wochen bis Weihnachten wirklich wichtig und nötig ist. Jeder sollte sich seiner (Eigen)-Verantwortung bewusst sein.

Impfstoff ist knapper als gedacht
Wir hören in den letzten Tagen viel von Großimpfaktionen vor Impfzentren mit langen Schlangen, aber auch von dem doch knappen Impfstoff, der derzeit nicht in dem Umfang verfügbar ist, wie wir es erwartet hätten. Ich hoffe, dass sich die Lage in den nächsten Wochen wieder verbessert, aber auch auf meine Nachfrage beim Landkreis zu unserer Impfaktion am 15.12., für die wir 360 Impfdosen benötigen, gab es noch keine eindeutige Bestätigung, dass der Impfstoff dann tatsächlich in der Menge verfügbar sei. Über die Art des Impfstoffs, ob Biontech oder Moderna, ganz zu schweigen. Aber ich bleibe auch da am Ball und hoffe, dass alles gut geht. Schwierige Zeiten halt! https://www.wlz-online.de/frankenberg/lange-schlange-vor-impfzentren-in-waldeck-frankenberg-kreis-reagiert-91141233.html

Lollitests
Nachdem 3G an den Arbeitsplätzen umgesetzt wird, kommt bei einigen besorgten Müttern die Frage nach dem Testen der Kinder im Kindergarten. Bisher wurde eine Gruppe getestet, wenn es bei einem Kind die Vermutung gab, dass es sich infiziert hat. Natürlich möchte man am liebsten Lollitests an zwei Tagen der Woche einsetzen, um Sicherheit zu geben und so haben wir heute lange in der Sitzung unseres Arbeitsschutzausschusses mit Betriebsarzt, Sicherheitsbeauftragtem und Vertretern der städtischen Einrichtungen diskutiert. Machen überhaupt alle Eltern mit, wer trägt die Kosten für die Tests (4€ pro Test * 2 * 200 Kinder = 1600 Euro / Woche) und vor allen Dingen, wer führt die Tests durch und wo (zuhause, vor der KITA oder in der KITA ). Fragen über Fragen und viele Meinungen. Der Kreisausschuss empfiehlt die Lollitest, das Land Hessen sieht keine Testpflicht in Kitas vor und die angegebene Stelle meldet, dass sie die Lollitests in den nächsten 2 Wochen nicht liefern könnte. Seien Sie sicher, dass wir mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten, aber auch nicht alle Kosten und Leistungen (Arbeitszeit) einfach nebenbei von unseren Erzieherinnen leistbar sind. Wir suchen daher nach einer pragmatischen Lösung.

Tests des DRK laufen wieder
Schön ist, dass heute Abend und an jedem Freitag wieder in unserer Stadthalle Bürgertests vom DRK angeboten werden, die kostenlos sind.

Es sind verrückte Zeiten und wir starten in den zweiten Corona-Advent genauso ernüchtert und besorgt, wie vor einem Jahr - eher noch besorgter, verärgerter und scheinbar hilfloser.

Deshalb lassen sie uns nicht immer nur nach unseren Rechten rufen, sondern auch mal an unsere Pflichten denken. Wir müssen achtsam sein, um auch unser Umfeld zu schützen. Viele Alte und Kranke sind derzeit in großer Not und haben Angst, daher sind wir für sie und alle Menschen in unserem Umfeld mitverantwortlich.

WIR MÜSSEN EIGENVERANTWORTUNG ZEIGEN!

Uns wird gerade jetzt bewusst, dass es nicht reicht, auf den Staat und seine Entscheidungen zu warten. Handeln wir eigenverantwortlich in der Krise!

Trotz der vielen schlechten Nachrichten sollten wir bedenken, dass wir in einer wunderschönen ländlichen Region leben, die besser da steht, als die Ballungsräume, wo Menschen auf wenig Raum leben müssen. Und wir sollten die ruhige Adventszeit nutzen, um es uns in unseren Häusern und Wohnungen schön zu machen. Auch diese Krise wird irgendwann vorbei sein.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen schönen und besinnlichen 1. Advent und das Sie gesund und munter durch die nächsten Wochen und Monate kommen. Bleiben wir zuversichtlich und besonnen.

Herzlichst, ihr Bürgermeister Elmar Schröder