Pressemitteilung: FFH-Gebiete vor Mastanlage schützen
„Man darf nicht unterschätzen, was wir da für einen Schatz haben!“
Zwischen Wethen und Rhoden soll eine Geflügel-Mastanlage gebaut werden. Bisher ist vieles unklar, zum Beispiel wo genau die Anlage stehen wird oder wie der Betreiber die Fäkalien entsorgen wird.
„Wethen ist umgeben von einer einzigartigen Pflanzen- und Bodenbeschaffenheit, die durch solch eine große Mastanlage nicht gefährdet werden darf“, sagt Dagmar Beyrau, Interimssprecherin der Grünen. In Rimbeck gibt es bereits eine Mastanlage für Geflügel, ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu Schutzgebieten. Man sollte zunächst prüfen, welche Auswirkungen diese Anlage vor allem auf die Natur dort hat, insbesondere für die Böden.
In Europa gibt es Schutzgebiete (FFH-Gebiete), zum Schutz der einheimischen Natur. Geregelt wird es in der Fauna-Flora-Habitatrichtilinie und in der Vogelschutzrichtlinie. Im Umkreis um Wethen gibt es einige FFH-Gebiete. Für die Grünen unbedingt erhaltenswert.
Der Quast, ein Schmuckstück der Diemelstädter Landschaft, liegt inmitten des Schutzgebietes ‚Asseler Wald‘. Es handelt sich um einen großflächigen, geschlossenen Waldkomplex im Grenzgebiet zwischen Hessen und Nordrheinwestfalen. Der angrenzende Kalkmagerrasen ist ebenfalls Teil des Schutzgebiets.
Der Kalk-Trockenrasen zwischen Ossendorf und Wethen ist ebenfalls von besonderer Bedeutung, weil sich dort noch Reste der früher für den Naturraum typischen Tier- und Pflanzenarten befinden.
Im Bereich ‚Eilbusch‘, nahe einem ehemaligen Steinbruch bei Wethen findet man neben Magerrasenflächen vor allem auch wärmeliebende Pflanzenarten in großer Vielfalt und unterwuchsreiche Wälder.
„Derzeit ist vieles zum Bau der Mastanlage spekulativ. Bisher gab es auf Anfrage keine Möglichkeit den Antrag für die Anlage einzusehen, um manche Spekulation zu klären. Wir hoffen, dass wir im Rahmen einer öffentlichen Ortsbeiratssitzung Klarheit dazu erhalten. Sollte zu nah an einem der Schutzgebiete gebaut werden, muss dringend geklärt werden, welche Auswirkungen eine Mastanlage in der Größenordnung von fast 30.000 Tieren haben kann. Immerhin handelt es sich um zusammenhängende Gebiete, die zum Schutz der einheimischen Natur ausgewählt wurden und nicht leichtfertig verspielt werden sollten.“, erklärt Klaus Tschentscher, Interimssprecher der Grünen in Diemelstadt.