Über den "Tellerrand" der Kreisgrenzen geschaut
aus: Waldeckische Landeszeitung vom 22.02.2022
Volkmarsen – Die Interkommunale Zusammenarbeit innerhalb des Nordwaldeck-Verbundes mit Bad Arolsen, Diemelstadt und Twistetal schätzt Bürgermeisterkandidat Hendrik Vahle als gut ein. Dennoch lohne es sich, auch Kreis- und Landesgrenzen zu überschreiten und so traf sich Vahle mit den Bürgermeistern von Warburg, Tobias Scherf, Breuna, Jens Wiegand und Wolfhagen, Reinhard Schaake, um weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
Wichtig sei ihm dabei, über die eigentliche Verwaltungskooperation hinaus Schnittmengen mit den Nachbarkommunen zu finden, da insbesondere aufgrund unterschiedlicher Landesgesetze eine solche Zusammenarbeit mit der westfälischen Stadt Warburg nur sehr schwierig umzusetzen sei, sagte der Kandidat.
Zustimmung erhielt Vahle für seinen Vorstoß, die allgemeine Kommunikation zwischen den Verwaltungen, den Vereinen, den Unternehmen und besonders auch den Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern, da man vom Informationsfluss oftmals das Gefühl habe, statt in der Mitte Deutschlands eher in einer Randregion zu wohnen.
Hier könne man sich zur Verbesserung der Situation vorstellen, mittels Online-Plattformen, wie sie Volkmarsen, Breuna und Diemelstadt bereits einsetzten, die Informationswege innerhalb und zwischen den Kommunen zu verknüpfen und deutlich zu verkürzen.
Für ein Zusammenwachsen der Region könne man zudem auch prüfen, ob eine regionale „Ehrenamts-Card“, wie sie das Land Hessen ausgibt, sinnvoll und umsetzbar sei, so Bürgermeister Wiegand. Ebenso könnten mit interkommunalen Ferienspielen die Jugendarbeit der Kommunen näher zusammenrücken.
Tobias Scherf, selbst gebürtiger Volkmarser, führte als weiteren Schnittpunkt das Thema Klima und besonders den Hochwasserschutz an, da auch die Twiste nicht an der Landesgrenze halt mache. Hier gelte es, die Zusammenarbeit der beiden Wasserverbände der Diemel, in denen Volkmarsen und Warburg Mitglied sei – den Hessischen Wasserverband Diemel und den Diemelwasserverband – noch zu vertiefen, um mögliche künftige Hochwasserereignisse grenzüberschreitend noch besser handeln zu können, ergänzte Vahle.
Aber auch im Bereich des Tourismus gäbe es noch Verbesserungsmöglichkeiten: So werde der erst kürzlich eröffnete Premium-Wanderweg Habichtswaldsteig – H9 – zwischen Breuna und Volkmarsen sehr gut angenommen. Darauf lasse sich aufbauen, so Wiegand und Vahle übereinstimmend. Vahle brachte eine „Drei-Burgen-Tour“ für Radfahrer ins Gespräch: von der Weidelsburg über die Kugelsburg zum Desenberg.
Reinhard Schaake machte auf das Projekt „Region der Mitte“ aufmerksam, bei dem versucht werde, in den Regionen Paderborn, Kassel und Göttingen ein bundesländerübergreifendes Netzwerk zu bilden. Eine Teilnahme zur Stärkung der Region werde man prüfen, sicherten die Teilnehmer zu. red