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Buchrezension "Über Menschen"

Roman „Über Menschen“
Autorin Juli Zeh

„Über Menschen“ ist der aktuelle Roman von Juli Zeh
Wie der Roman „Unter Leuten“ spielt auch dieses Buch in der tiefsten Provinz Brandenburgs. Sie erzählt die Geschichte von Dora die mit ihrem Hund aus der Stadt Berlin und aus ihrer Beziehung mit dem sie ständig bevormundenden und kontrollierenden Freund, dem Umweltaktivisten Robert flieht.

Dora ist Werbetexterin und kommt aus wohlhabendem Haus. Sie flieht in das fiktive „Nest“ Bracken, wo sie ein altes Haus gekauft hat und das verwilderte Grundstück in eine grüne Oase verwandeln will. Ihr Nachbar ist Gote, der sich ihr gleich mal als der „Dorfnazi“ vorstellt und vordergründig alle Klischees eines vorbestraften, gewaltbereiten Nazis erfüllt.
Auch die anderen Bewohner scheinen das genaue Gegenteil der grün-alternativen Dora zu sein. Nachbar R2D2, so wegen seiner Montur genannt, erzählt gerne rassistische Witze, Tom der Gärtner wählt AFD, weil er sich von denen da oben abgehängt fühlt.

Nach und nach kommen aber andere Facetten zum Vorschein. Dora bekommt Hilfe von der Dorfgemeinschaft. Tom lebt in einer Beziehung mit Steffen, einem Kabarettisten. Gote hat auch liebenswerte Seiten seiner Tochter Franzi gegenüber und versucht unbeholfen eine Annäherung zu Dora.

Juli Zeh zeigt mit ihrem Roman, dass eben nicht alles schwarz und weiß ist, dass nicht nur Nazis sondern auch Links-Alternative einen Hang dazu haben sich als „Übermenschen“ zu fühlen und genau zu wissen, was richtig und was falsch ist.
Die Autorin schildert die Schattenseiten, das „abgehängt“ sein der Provinz, ohne Laden, ohne Schule, ohne Arzt, wo nur noch das trotzige Gemeinschaftsgefühl der Dörfler das Leben in der Einöde erträglich macht.

Sehr lesenswert!