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Muss denn Unkraut Sünde sein?

Die Natur ist im Moment ganz schön produktiv. Doch spriessen nicht nur der Bärlauch im Wald und die Osterglocken im Beet, sondern auch das Unkraut im Rasen und auf Kieswegen. Da kann der schnelle Griff zur Giftspritze schon mal verlockend sein – er lohnt sich aber trotzdem nicht.

Ein gepflegter Garten verspricht Erholung pur. Vorwitzige Kräuter, die am Wegrand und in Beeten spriessen, und hartnäckige Moose in Pflasterfugen passen für viele nicht in das Bild des perfekten Gartenidylls. Manch einer rückt den unliebsamen Pflänzchen mit Unkrautvertilgungsmitteln, sogenannten Herbiziden, zu Leibe. Deren Einsatz bringt aber neue Probleme mit sich. Denn viele der Wirkstoffe sind giftig und gelangen mit der Spritzbrühe in die Kanalisation oder ins Grundwasser, wo sie Kleinlebewesen und Pflanzen schädigen oder das Trinkwasser verunreinigen. Der Einsatz von Herbiziden auf öffentlichen Strassen, Wegen und Plätzen ist deshalb verboten. Was viele nicht wissen: Auch im eigenen Garten sind sie nicht überall erlaubt. Auf Wegen, Plätzen sowie Terrassen und Dächern ist der Herbizideinsatz nicht erlaubt. Lediglich auf bewachsenem Boden, also in Beeten und auf dem Rasen, sind Herbizide nach wie vor erlaubt, können dort aber Bodenlebewesen und benachbarten Pflanzen schaden. Darum gilt: Wer seinen Garten unkrautfrei bevorzugt, setzt statt auf die Giftspritze aufs altbewährte Jäten. Leichter hat es, wer sich mit dem sogenannten Unkraut anfreundet. Viele dieser Pflanzen sind nützlich oder sogar eine gesunde Ergänzung für den Speiseplan. Haben Sie schon einmal Löwenzahnsalat oder Brennnesselnocken probiert? Und warum nicht das ungenutzte Rasenstück in eine pflegeleichte Wildblumenwiese verwandeln? Ein Unkraut ist nur, was wir als solches definieren. Die Schönheit liegt hier wie so oft im Auge des Betrachters.

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Eglisau Tomorrow veröffentlicht.