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"Dieses Leben soll nicht vergessen sein": Adam Göbel eine biografische Skizze

Unser Projektmitglied Jörg Böcking hat die Schrecken der NS Diktatur am Beispiel von Adam Göbel (1908 - 2000) in einem Buch aufgearbeitet.
Göbels Leben war durch Verrat eines anderen Mitglieds der SPD von den Grausamkeiten des NS-Regimes durch die Einlieferung in eine Nervenheilanstalt und Zwangskastration unwiderruflich beeinträchtigt, was ihn zeitlebens traumatisierte.
Geboren in Hessen, kam er 1926 nach St. Georgen, wo er Arbeit als Bauglaser fand. 1929 trat er in die SPD ein und wurde dort zum Schriftführer gewählt. Als die politischen Parteien mit Beginn des Naziregimes verboten wurden, hat Adam Göbel gemeinsam mit zwei weiteren Parteigenossen dafür gesorgt, dass die Parteizeitung „Vorwärts“, die in Prag gedruckt und illegal bis Offenburg geschmuggelt wurde, auf geheimen Wegen nach St. Georgen kam.

Die Nazis bekamen davon Wind und kauften ein ehemaliges Parteimitglied, der die Männer prompt verpfiff. Die Folge waren einemehrmonatige Haftstrafe, die Adam Göbel seelisch zerstörte, wie aus Aufzeichnungen hervorgeht, und die nicht das Ende eines Martyriums sein sollte, das Adam Göbel traumatisch bis an sein Lebensende prägte.

Durch die Arbeit an der Festschrift der SPD zum 92 jährigen Bestehen des Ortsvereins kam Jörg Böcking mit Göbel persönlich in Kontakt und es entstand ein Vertrauensverhältnis, welches zur Folge hatte, das Adam Göbel ihm nach seinem Tod über einen Anwalt Aufzeichnungen aus den Jahren 1926 - 1953 zukommen ließ, die Jörg Böcking, angestoßen durch die Mitwirkung im Projekt "Das Dritte Reich und wir" nun aufgearbeitet hat.

Herausgekommen ist ein Büchlein über das Leben von Adam Göbel, welches mit Unterstützung der Stadt St. Georgen und Peter Fichter veröffentlicht werden konnte.

Das Buch „Wider das Vergessen“ – eine biografische Skizze über Adam Göbel, ist in einer Auflage von 500 Stück erschienen und zum Preis von fünf Euro direkt bei Jörg Böcking, Urbanweg 34, sowie in der Buchhandlung Haas erhältlich.

Quelle: Südkurier

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