Pressemitteilung aus dem Einwohnergemeinderat Sarnen

Gutes Rechnungsergebnis dank Minderaufwand

Der Einwohnergemeinderat Sarnen kann der Sarner Stimmbevölkerung mit der Jahresrechnung 2022 mit einem Ertragsüberschuss von rund CHF 1 Mio. ein gutes Resultat präsentieren. Das positive Ergebnis kommt vor allem aufgrund verschobener Projekte oder Aufgaben zu Stande.

Die Jahresrechnung 2022 schliesst mit einem Aufwand von CHF 65'035'671.49 und einem Ertrag von CHF 66'055'888.30 ab und weist damit ein positives Gesamtergebnis von CHF 1'020'216.81 aus. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von CHF 498'800. Der Einwohnergemeinderat verzichtet auf eine Verwendung des Ertragsüberschusses. Damit wird der Gesamtgewinn zugunsten des Eigenkapitals auf die neue Rechnung vorgetragen.

Minderaufwand aufgrund Projektverschiebungen

Das positive Ergebnis der Jahresrechnung 2022 kommt vor allem aufgrund tieferen Aufwands als budgetiert zu Stande. Der Gesamtaufwand fällt gegenüber dem Budget 2022 um CHF 3.04 Mio. tiefer aus. Dieser Minderaufwand ergibt sich aus tieferen Kosten beim Personalaufwand, beim Sach- und Betriebsaufwand sowie dem Transferaufwand. Gemeinderat Beat Odermatt, Departementschef Finanzen / Wirtschaft, geht davon aus, dass ein Teil der Aufwände nicht gänzlich wegfällt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt anfallen wird. Zum Beispiel mussten infolge personeller Engpässe diverse Digitalisierungsprojekte ins Folgejahr verschoben werden. Deshalb müsse das gute Ergebnis differenziert betrachtet werden.

Rückläufiger Steuerertrag insbesondere bei den natürlichen Personen

Auf der Ertragsseite ist die grösste Budgetabweichung beim Fiskalertrag zu verzeichnen. Dieser liegt um CHF 1.79 Mio. unter Budget. Auch im Vergleich zur Rechnung 2021 fallen die Erträge tiefer aus (- CHF 5.87 Mio.). Die grössten Abweichungen, sowohl zum Budget 2022 (- CHF 3.73 Mio.) als auch zur Vorjahresrechnung (- CHF 6.78 Mio.), fallen bei den natürlichen Personen an. «Diese Mindererträge resultieren hauptsächlich aus dem Rückgang von Nachfakturierungen aus Vorjahren sowie negativen Sondereffekten. Bei den juristischen Personen kann ein Mehrertrag von CHF 1.84 Mio. gegenüber dem Budget 2022 und auch ein Plus gegenüber der Rechnung 2021 (+ CHF 1.60 Mio.) verzeichnet werden», erklärt Beat Odermatt. Für den Zuwachs sind die Gewinnsteuern verantwortlich. Generell ist im Kanton Obwalden im Jahr 2022 ein Zuwachs bei den Gewinnsteuern zu verzeichnen.

Erfreuliche Entwicklung im Erlebnisbad und Camping Seefeld Park

Sehr erfreut zeigt sich der Gemeinderat von der Entwicklung des Erlebnisbads und der Campinganlage Seefeld Park. Das Erlebnisbad verzeichnet im Jahr 2022 mit einem Gewinn von CHF 0.71 Mio. die beste Saison seit der Eröffnung im Jahr 2011. Die Besucherzahlen waren konstant hoch und die Ausgaben konnten tief gehalten werden (rund CHF 0.13 Mio. unter Budget). Im Campingbereich hat sich die Situation nach den zwei "Corona-Jahren" wieder normalisiert. Die Logiernächte sind im Jahr 2022 erwartungsgemäss gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen. Trotzdem schliesst der Camping Seefeld Park im Jahr 2022 mit der zweitbesten Saison ab.

Krisen und Hochwasserschutz belasten Rechnung

Das Projekt Hochwassersicherheit Sarneraatal wird vom Kanton Obwalden als Bauherr geführt. Im Herbst 2022 hat der Kantonsrat einen Zusatzkredit genehmigt, der infolge geologischer Schwierigkeiten und damit einhergehenden Mehrkosten notwendig wurde. Die Einwohnergemeinde Sarnen beteiligt sich an den höheren Projektkosten. Die Rechnungsstellung durch den Kanton fällt im Jahr 2022 mit CHF 1.65 Mio. höher aus als im Budget 2022 vorgesehen (CHF 1.33 Mio.).

In der Rechnung 2022 sind erneut Aufwände angefallen, die explizit der Bekämpfung der Corona-Pandemie zugeordnet werden können (Härtefallgelder, Covid-Fachstelle, Nachzahlungen für den öffentlichen Verkehr Zentralbahn/Postauto). Gemäss Gemeinderat Beat Odermatt hat der Krieg in der Ukraine auch für die Einwohnergemeinde Sarnen finanzielle Folgen: «Der Einwohnergemeinderat hat für humanitäre Hilfe eine Spende von CHF 30'000.00 (CHF 2.50 pro Einwohner) an die Caritas Schweiz gesprochen.» Weiter sind Kosten für den Grundschulunterricht der Flüchtlingskinder angefallen, die unter den Gemeinden und dem Kanton Obwalden aufgeteilt und gegenseitig verrechnet werden. Für Sarnen fallen für die Beschulung insgesamt Nettokosten von rund CHF 0.11 Mio. an. Die Schule Sarnen hat diese Herausforderungen trotz der anspruchsvollen Umstände sehr gut gemeistert.

Die Kostenbeteiligung der Einwohnergemeinden am nationalen Finanzausgleich (NFA) beläuft sich auf CHF 0.32 Mio. und befindet sich damit auf Budgetkurs. Im Vorjahr belief sich der Anteil von Sarnen noch auf CHF 2.45 Mio. Der Beitrag in den kantonalen Finanzausgleich beläuft sich auf CHF 3.42 Mio. Die Beitragszahlung von Sarnen fällt infolge der eigenen gesunkenen Finanzkraft tiefer aus als budgetiert (- CHF 1.98 Mio.).

Investitionen nicht ausgeschöpft

Die Investitionsrechnung 2022 umfasst Nettoinvestitionen in der Höhe von CHF 5.58 Mio. Darin enthalten sind der Zusatzkredit für den Umbau des Provisoriums Haus Cher West (Kindergarten und Gemeindeverwaltung) sowie die erwähnten höheren Kosten für den Hochwasserschutz Sarneraatal. Budgetiert waren Nettoinvestitionen in der Höhe von CHF 6.90 Mio. «Die tiefere Umsetzungsquote», so Beat Odermatt, «resultiert aus Verzögerungen von nicht vorangetrieben oder abgeschlossen Projekten aufgrund internem Personalmangel, Landverhandlungen, Einsprachen oder infolge Abhängigkeiten von anderen Projekten.»

Ausblick und Dank

Als grosse Herausforderung der Gemeinde Sarnen sieht Beat Odermatt die geplanten hohen Investitionen in den kommenden Jahren. «Der Gemeinderat muss bereits beim Budget 2024 auf eine noch strengere Ausgabendisziplin setzen und für den neuen Finanzplan besonders bei den anstehenden Investitionsprojekten eine klare Priorisierung festlegen.» Ob die Schuldenbegrenzung gemäss Finanzhaushaltsgesetz mit diesen Massnahmen eingehalten werden kann, werde sich anlässlich des Budgetprozesses zeigen. Und Beat Odermatt schliesst mit den Worten: «Im Frühling 2023 kann der Erweiterungsbau im Camping abgeschlossen werden. Dank den neuen sanitären Anlagen erhoffen wir uns, die hohe Belegung unserer 5-Stern-Anlage auch in Zukunft halten und viele zufriedene Gäste am Sarnersee begrüssen zu dürfen. Im Namen des Gemeinderats danke ich den Mitarbeitenden der Verwaltung für das Engagement zum Wohle der Gemeinde Sarnen.»

Sarnen, 20. April 2023

Weitere Auskünfte:

Beat Odermatt, Gemeinderat Finanzen/Wirtschaft
beat.odermatt@sarnen.ow.ch

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Informationen aus dem Gemeindehaus Sarnen veröffentlicht.