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Nach 4 Jahren trafen sich 55 Mitglieder des Wasserbeschaffungsverbandes nach der coronabedingten Zwangspause erstmals wieder zur Verbandsversammlung im Landhotel Sangermann. Schwerpunkte der umfangreichen Tagesordnung waren die Wahl des gesamten Vorstandes und die Festlegung des Wasserpreise incl. der Anschlussbeiträge. Seit seiner Gründung 1965 wird die Kontinuität in den Funktionen Verbandsvorsteher und Wassermeister großgeschrieben. In fast 60 Jahren gab es mit Paul Sangermann, Günter Zeppenfeld und Meinhard Remberg lediglich drei Verbandsvorsteher. Beisitzer Albert Schneider ist bereits seit über 40 Jahren im Vorstand. Diese Kontinuität spiegelt sich auch bei den Wassermeistern wider: nach 45 Jahren löste Andreas Sabisch 2010 seinen Vater Johannes Sabisch in dieser wichtigen Funktion ab und betreut seither die Anlage vorbildlich. Der Versammlungsleiter Hans-Joachim Rickelhoff rief, nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes für die vergangenen vier Jahre, zur Wahl des Verbandsvorstehers auf. Meinhard Remberg stellte sich zur Wiederwahl und bekam erneut das einstimmige Votum der Verbandsmitglieder. Bei den weiteren Vorstandswahlen wurden alle Vorstandsmitglieder zur Wiederwahl vorgeschlagen, dazu als neues Vorstandsmitglied Marco Bäcker. Die Wahl war dann nur noch Formsache. En bloc wurden sie dann einstimmig und ohne Enthaltung für drei Jahre gewählt. Verbandsvorsteher Meinhard Remberg bedankte sich im Namen des gesamten Vorstandes für das Vertrauen. Er brachte zum Ausdruck, dass es eine der wichtigsten Aufgaben eines Vorstandes sei, rechtzeitig für eine adäquate Nachfolge in den Ämtern zu sorgen, was aus heutiger Sicht im WBV Oberveischede auch gegeben sei. Als Fazit des umfangreichen Finanzberichtes für die Jahre 2019 – 2022 konnten Verbandsvorsteher Meinhard Remberg und Geschäftsführer Horst Schneider feststellen, dass der Verband weiterhin wirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist. Aufgrund der geplanten Investitionen, insbesondere ins Leitungsnetz, und der Kostensteigerungen folgten die Versammlungsteilnehmer dann einstimmig dem Vorschlag des Vorstandes den Wasserpreis auf 0,75 € pro cbm und den Grundpreis auf 35 € pro Jahr anzuheben. Der Wasserpreis liegt damit, auch nach der Erhöhung, weit unter den Preisen in den Nachbardörfern. Die entsprechende Einsparung kommt allen Hauseigentümern, Mietern und den Gewerbetreibenden im Dorf zugute. Wassermeister Andreas Sabisch berichtete detailliert über die Entwicklung der Anschluss- und Verbrauchszahlen sowie die Bau- und Reparaturmaßnahmen der letzten 4 Jahre. Ein besonderes Augenmerk richtet sich weiterhin auf die Reduzierung der Verluste. Trotz der Trockenheit war die Versorgung zu keiner Zeit beeinträchtigt. Der WBV betreibt zur Versorgung der ca. 230 Gebäude im Dorf eine aus einer Quellfassung und einem Tiefbrunnen bestehende Wassergewinnungsanlage. Die für die Wasserentnahme vorliegenden Erlaubnisbescheide weisen eine Gesamtentnahmemenge von 70.000 m³ pro Jahr aus, die momentan nur zu ca. 70 % ausgeschöpft wird und damit für die mögliche Erweiterung des Dorfes ausreicht. Die Aufbereitung und Versorgung erfolgt durch eine Filteranlage mit Pumpwerk und einem Hochbehälter. Das Leitungsnetz umfasst auch die Einhöfe Fahlenscheid und Neuenwald sowie die Ortschaft Bruchhausen. Zusätzlich bezieht das Entsorgungszentrum Rother Stein Wasser aus Oberveischede. Mittlerweile gewinnt die bedarfsgerechte Bereitstellung von Löschwasser immer mehr an Bedeutung. Die regelmäßige Pflege der Hydranten ist daher eine wichtige Aufgabe des Wassermeisters. In den letzten Jahren hat sich die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Olpe und insbesondere dem örtlichen Löschzug gut entwickelt. Sie ist die Voraussetzung für eine wirksame Brandbekämpfung. Pumpenhaus und Hochbehälter sind in den letzten Jahren auf einen modernen Stand gebracht worden. Um für einen etwaigen Netzausfall gerüstet zu sein, wurde im letzten Jahr ein leistungsstarker Stromerzeuger angeschafft. Da das Wasser aus dem Hochbehälter im freien Fall in die Häuser gelangt und lediglich in diesen gepumpt werden muss, ist zumindest die Wasserversorgung bei einem Stromausfall sichergestellt. Durch regelmäßige Prüfungen wird die sehr gute Qualität des Trinkwassers dokumentiert. Alle kritischen Grenzwerte werden seit Jahren deutlich unterschritten; alle 45 (!) gemessenen Parameter entsprechen der aktuellen Trinkwasserverordnung. Im Prüfungsbericht heißt es „Die untersuchten Parameter des Trinkwassers entsprechen den mikrobiologischen Anforderungen der Anlage 1, Teil und Anlage 3, Teil 1 der TrinkwV 2001. Die untersuchten chemisch-physikalischen Parameter erfüllen die Anforderungen der Trinkwasser-Verordnung.“ Unser „weiches“ Wasser ist dem Härtegrad 1 zuzuordnen. Die Kreisverwaltung Olpe mit den Fachdiensten „Ärztlicher Gesundheitsdienst und Umweltamt“ ist die zuständige Aufsichtsbehörde, schließlich liefert der Wasserverband ein wichtiges Lebensmittel. Nach dem Ende der Verbandsversammlung waren die große Zahl der Anwesenden der passende Rahmen für ein Dankeschön an die vielen Spender aus dem Dorf für die Unterstützung der schwer erkrankten Franzi Korte. Toni Remberg vom koordinierenden Verein -Wir für uns- berichtete über das enorme Spendenaufkommen und bedankte sich ganz herzlich bei allen, die dazu beigetragen haben. Marianne und Dr. Jürgen Fischbach ergänzten seine Ausführung im Hinblick auf die erfolgreiche Nutzung der Spendenplattform Betterplace und gaben bekannt, dass diese Hilfe der Oberveischeder in einer Notsituation wieder einmal weit über die Kreisgrenzen hinaus Eindruck gemacht hat.