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Die Entwicklung eines TechnologieParks im geplanten Gewerbegebiet südlich der Schützenstraße hat einen schweren Rückschlag erlitten. Die Absage durch die Investorenfamilie erreichte Bürgermeister Jörn Möltgen am Montag. Trotz vieler Gespräche in den letzten Monaten und Wochen ist die Realisierung des TechnologieParks in der ursprünglich geplanten Form nicht umsetzbar. Ursprünglich war geplant, dass in der Mitte des Gewerbegebietes durch die Investoren ein Campus erreichtet würde, der Büroflächen, Veranstaltungsräume, Co-Working- und Co-Living-Bereiche und ein Hotel beinhalten sollte. Dieser sollte als Nukleus dienen um weitere Unternehmen aus dem Technologie-Sektor anzulocken. „Wir haben das Konzept in den letzten Monaten an die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen immer wieder angepasst, so dass wir gemeinsam von einer Realisierung ausgegangen sind, darauf haben wir unsere Planung ausgerichtet und auch die Erschließungsplanung beauftragt. Baubeginn hätte 2024 sein sollen“, so Bürgermeister Möltgen. Die Rahmenbedingungen hätten sich seit dem Planungsbeginn im Herbst 2021 kontinuierlich erschwerend verändert. So hätte die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen schon große Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich gebracht. Des Weiteren gab es u.a. durch den Ukraine-Krieg eine massive Kostensteigerung im Baugewerbe. Dazu kommen Zinssteigerungen für Finanzierungen, die auch weiterhin als ein Unsicherheitsfaktor bestehen blieben. „Die Gründe der Investoren sind für mich völlig nachvollziehbar und wir haben in letzter Zeit gemeinsam und sehr lösungsorientiert versucht, es dennoch möglich zu machen. Daher hatten wir uns in den letzten Wochen auf ein Stufenkonzept zur Umsetzung verständigt und dementsprechend auch die Erschließungsplanung ausgerichtet, aber die jüngsten Entwicklungen und Zinserhöhungen in den letzten Wochen haben das Projekt aus Investorenperspektive so nicht mehr tragfähig erscheinen lassen. Das ist mehr als schade, aber wir müssen jetzt nach neuen Lösungen für die Flächen suchen “, so Bürgermeister Möltgen in einer ersten Reaktion. Die Investorenfamilie schreibt dazu in ihrem Brief an den Bürgermeister, dass die „Entwicklung und Situation haben uns veranlasst, unser Herzensprojekt noch einmal neu zu kalkulieren und den Markt aktuell zu analysieren. In den letzten Wochen haben wir viele Gespräche mit Fachplanern, Bauträgern, Finanzierungsberatern und Gewerbeexperten geführt, um alle Möglichkeiten der Realisierung zu prüfen. Die neuen Analysen und Kalkulationen haben gezeigt, dass unser Projekt aus wirtschaftlichen Gründen heute für uns nicht mehr umsetzbar ist“. Da der Technologie Park auch für den Bürgermeister ein Herzensprojekt ist, blickt er nach vor und ist überzeugt, dass die Idee, das zukünftige Gewerbegebiet anders zu entwickeln, als es in der Vergangenheit mit unseren Gewerbegebieten geschehen ist, richtig ist. Zumal das Konzept aus einem Mix an Gewerbegebiet mit Ansiedlungsfläche und Campus vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten für Havixbeck bieten würde. Als weiteres wichtiges Argument nennt Bürgermeister Jörn Möltgen die Gewerbesteuereinnahmen: „Wenn man sich das Verhältnis Gewerbesteuern pro Einwohner ansieht, dann liegen wir deutlich unter 50% des Durchschnitts in unserem interkommunalen Vergleich. Mit dem Technologie Park hätten wir vergleichsweise schnell substanzielle Verbesserungen für die Gemeinde erreichen können, ab heute denken für über Plan B nach.“ Er führt aus, dass die Gewerbegebiete häufig sehr hoch durch die Kommunen subventioniert werden. „Daher müssen wir uns überlegen, wie wir ergänzend zu den bisherigen Maßnahmen technologie-orientierte Arbeitsplätze in Havixbeck schaffen können und unsere gute geographische Lage mit der Nähe zu Münster hierfür gewinnbringend einbringen können.“ Als Nächstes möchte Bürgermeister Möltgen mit der Politik das weitere Vorgehen beraten. In der Verwaltung wird hierzu umgehend eine neue Projektgruppe eingerichtet um Vorschläge auszuarbeiten.