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Aufgrund des Vorprojektes für die Fernwärme Untereggen hat in den letzten acht Monaten die Akquise für die möglichen Fernwärmeanschlüsse stattgefunden. Der Berater Fernwärme Tobias Hungerbühler hat über 120 Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer angeschrieben, 76 Gespräche in unterschiedlicher Tiefe geführt, 45 Offerten bzw. Wärmelieferverträge verschickt. Es sind konkret 18 Wärmelieferverträge abgeschlossen worden. Mit einer nochmaligen Verlängerung der Akquisition hätten noch eine Anzahl weiterer Wärmelieferverträge abgeschlossen werden können. Der Gemeinderat hat zu diesem Zeitpunkt eine Analyse des Anschlusswillens der Untereggerinnen und Unteregger vorgenommen. Dabei hat sich gezeigt, dass zufälligerweise, aber für das Projekt ungünstig vor allem an den Rändern des Versorgungsgebietes (im Osten des Gebietes Pfannacker, im Süden des Gebietes Lehnacker und im Westen im Hinterhof) Wärmelieferverträge abgeschlossen werden konnten. Durch die teuren Anschlussleitungen besteht somit auch mit einer reduzierten Zahl Anschlüsse mit der Hoffnung auf weitere Anschlüsse in den ersten Betriebsjahren keine Chance auf einen wirtschaftlich geführten Betrieb für das ganze geplante Netz. Die Anschlussdichte (verhältnismässig hoher Verbrauch auf verhältnismässig kurzer Leitungsstrecke) ist entscheidend für den erfolgreichen Betrieb eines Fernwärmenetzes. Hingegen kann im Böhler aufgrund der bestehenden zu erwartenden Gewerbebetriebe und im Hinterhof aufgrund der baulichen Entwicklung in den nächsten Jahren eine wirtschaftliche Führung eines kleineren Fernwärmenetzes möglich sein. Zu diesem Zweck wird der Projektleiter, Gemeinderatsschreiber Norbert Näf mit fachlicher Unterstützung durch den Verfasser des Vorprojekts, Torsten Hartmann, in diesem Gebiet weitere Akquisitionsgespräche führen. Anschliessend werden auch alternative Projektträger geprüft. Die Gemeinde kann, muss aber nicht ein solches Fernwärmenetz führen. Der Gemeinderat bedauert, dass das Fernwärmenetz nicht wie geplant realisiert werden kann. Er dankt allen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer für ihr Interesse und ihre Auseinandersetzung mit erneuerbaren Heizenergien. Die steigende Zahl von Baugesuchen für alternative Heizanlagen zeigt, dass insbesondere die Anschaffung von Wärmepumpen im Dorf erneuerbare Energien endgültig «salonfähig» gemacht haben. Dies ist erfreulich. Der Gemeinderat hat mit dem Vorprojekt für die Fernwärme und dem Bemühen um Anschlüsse die erneuerbare Heizenergie ins Spiel gebracht. Er bleibt zuversichtlich, dass im Hinterhof/Böhler, allenfalls mit einem «Ast» zum westlichen Mittlerhof doch noch ein Fernwärmeprojekt mit lokaler Wertschöpfung und grösstmöglicher Unabhängigkeit realisiert werden. Ein Dank geht auch an Tobias Hungerbühler, der im Rahmen eines nun abgeschlossenen Praktikums und unter widrigen Pandemieumständen in Keller gestiegen ist, Leitungsverläufe studiert und berechnet und unzählige Kundengespräche geführt hat.