Bild im Zusammenhang mit dem Beitrag

Hermaringer Mädels erobern Schweden

[Schweden] Bereits das zweite Jahr in Folge richtete der 9PIN Bowling Club in Västerås sein internationales Turnier unter dem Namen „Scandinavian Crown“ aus. Überwiegend Nationalspieler aber auch einige ambitionierte Spieler aus über 10 Nationen reisten hierzu in die von Stockholm einstündig entfernte Hafenstadt an. Aus Deutschland bzw. aus Württemberg machten sich ebenfalls vier Spieler aus zwei Vereinen auf den Weg, mit dem Ziel neue und erste internationale Erfahrungen zu sammeln: Thomas Fedyna, Natalie Bornkessel (TSV Essingen) sowie Janine Mack und Stefanie Thierer (SC Hermaringen).

[Faktenüberblick]
[Ort] Västerås [Land] Schweden
[Club] seit 1968 mit 250 Mitgliedern
[Nationen] Slowenien, Ungarn, Estland, Schweden, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Polen
[Anlage] 6 Bahnen von Pauly (2022)
[Spieler] 55 Männer, 38 Frauen, 6 Parasportler
[Modus] Qualifikation und Finale (18 Männer, 12 Frauen)

[Qualifikation Tag 1] Für Janine und Stefanie ging es freitags in spaßiger Stimmung an den Start, letztlich hatte man doch wenig Hoffnung, im starken Umfeld mithalten zu können. Janine legte gut vor, dominierte bis auf wenige Fehler im Abräumen ihren Durchgang. Nach 120 Wurf standen 562 Kegel auf der Anzeigetafel (374/188). Zum Start des Turniers kaum abzuschätzen, ob dieses solide Ergebnis reichen könnte für den Sprung ins Finale, schließlich reisten samstags noch die durchaus konstant starken Ungarinnen an. Stefanie fand ebenfalls im ungewohnten Umfeld gut ins Spiel. Nach vielen Fehlern auf der zweiten Bahn im Abräumen, war sie jedoch erstmal abgeschlagen. Eine 8er-Serie im Abräumen auf der dritten Bahn, brachte sie zurück ins Spiel und bescherten ihr 568 Kegel (371/197).

[Qualifikation Tag 2] Am zweiten Tag spielten die Topspieler der 10 Nationen, während unsere Hermaringer Mädels nur noch abwarten und hoffen konnten. Bis zu den letzten Würfen zitterten die deutschen Mädels, da nur wenige Kegel zwischen Qualifikation und Ausscheiden entscheiden könnten. Zwei Fehler der Nationalspielerin Rohumägi aus Estland besiegelten das überraschende Schicksal: Beide Hermaringer Spielerinnen stehen im Finale am Sonntag. Die Freude und Überraschung war riesig, konnte man doch die ein oder andere internationale Größe hinter sich lassen.

[Finaltag] Mit den Platzierungen 8. (Stefanie) und 11. (Janine) starteten beide Hermaringerinnen gemeinsam und konnten sich leider nicht gegenseitig unterstützen. Janine hatte sich im Spiel eingefunden. Gleich mit der ersten Bahn und über 160 Kegel setzte sie ein Statement. Zweite Bahn und wieder über 150 Kegel auf der Anzeige. Es war der 119. Wurf, das Volle Bild stand und ein Ergebnis von 593 Kegel. Würde sie die 600er Marke knacken? Anschub in die Mitte, 596 Kegel. Ein Raunen ging durch die Kegelbahn, wusste doch jeder, das wird schwierig. 120. Wurf -5 Schritte zum Anlauf - Janine spielt das linke Häuschen – Kegel 8 wackelt und fällt schließlich. Der Saal tobte und Janine kann sich über ihren dritten 600er (391/209/3) in ihrer Laufbahn freuen. Stefanie fand nicht so richtig ins Spiel. Bei vielen Anschüben auf die Mitte aber immerhin fehlerfrei im Abräumen, muss sie sich mit durchschnittlichen 549 Kegel (364/185/0) zufrieden geben.

[Ungarn] Die letzten Durchgänge mit den Topplatzierungen der Qualifikation brachen an. Würde es für Janine vielleicht sogar auf das Treppchen reichen? Die Nationalspielerinnen in der Spitze zündeten ein wahres Feuerwerk des Kegelsports. Die Ungarin Dorottya Szalai-Bordacs fesselte das Publikum und alle Augen galten ihr. Sie spielt und spielt und spielt. Bis zum 117. Wurf stand der Kurs auf 700, dann der Anschub auf die Mitte. Mit 692 Kegeln spielte sie persönliche Bestleistung, Turnierrekord, Bahnrekord, Einzelbahnrekord, Ungarischen Landesrekord und den inoffiziellen Weltrekord. 10 Nationen feierten diesen historischen Erfolg. Für Janine reichte es letztlich wegen nur 14 Kegel nicht auf das Podest. Mit einem hervorragenden 5. Platz konnte sie jedoch beweisen, auch im internationalen Umfeld mithalten zu können.

Für die Hermaringer Mädels geht ein einzigartiges Erlebnis zu Ende. Man erreichte nicht nur unerwartet das Finale und konnte mit anderen Nationalspielern mithalten, sondern schloss auch einige neue Freundschaften in verschiedenste Länder Europas – Weil Sport verbindet!

Die Mädels möchten sich zudem sich bei allen Fans, Arbeitskollegen, Familie, Freunde und Keglern bedanken, die von zuhause aus via Livestream mitgefiebert haben – DANKE, für euren Support!

Ergebnisse

Qualifikation Frauen
1. Ots (653/ Estland), 2. Tobolova (620/ Tschechien), 3. Szalai-Bordacs (619/ Ungarn) [...] 8. Thierer (568/ Deutschland [...] 11. Mack (562/ Deutschland)

Finale Frauen
1. Szalai-Bordacs (692/ Ungarn), 2. Ots (644/ Estland), 3. Tobolova (614/ Tschechien) [...] 5. Mack (600/ Deutschland) […] 10. Thierer (549/ Deutschland)

Finale Männer
1. Pintaric (634/ Slowenien), 2. Marek (630/ Tschechien), 3. Danoczy (624/ Ungarn)

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe SC Hermaringen - Abteilung Sportkegeln veröffentlicht.