Gemeindeverwaltung informiert zur Breitbandentwicklung mit Deutscher Glasfaser

Die Deutsche Glasfaser Holding GmbH, ein 2011 gegründetes Telekommunikationsunternehmen, ist seit geraumer Zeit auch im Landkreis Göppingen aktiv – seit Anfang 2023 auch in Eschenbach. Die Philosophie des Unternehmens: Es wird ein sogenanntes Ausbaupolygon erstellt, d. h. eine parzellenscharfe Ausbauplanung vorgenommen, in welcher die mutmaßlich anzuschließenden Straßen und Grundstücke dargestellt sind. Wenn schließlich eine Marktdurchdringung von mindestens 33 % der potentiellen Anschlussnehmer erreicht wird, erhält eine Gemeinde grundsätzlich grünes Licht in Richtung bevorstehenden Glasfaser-Ausbau. Die Aktivitäten der Deutschen Glasfaser konzentrieren sich bislang deshalb darauf, möglichst viele Vertragsabschlüsse vorab „an Land zu ziehen“, um eine Wirtschaftlichkeit des sogenannten eigenwirtschaftlichen Ausbaus des Glasfasernetzes zu erzielen. Hintergrund: Die Deutsche Glasfaser erwartet für ihren geplanten Breitbandausbau keine öffentlichen Zuschüsse, weshalb sie (umso mehr) auf eine Wirtschaftlichkeit ihrer Ausbaugebiete angewiesen ist.

Diese sogenannte Nachfragebündel hat in Eschenbach ein Ergebnis von über 35 % ergeben. So weit, so gut.

Was aus unserer Sicht jedoch sehr ärgerlich ist, ist die Tatsache, dass verschiedene Straßenzüge nach wie vor von einer Ausbauaktivität ausgenommen bleiben sollen. Es handelt sich hier um den südlichen Bereich von Eschenbach (vor allem Lotenbergstraße und davon abzweigende Straßen und Wege), aber auch einzelne Straßen in Eschenbach-Nord. In unzähligen Telefonaten, Besprechungen und E-Mails hat sich die Gemeindeverwaltung für eine Erweiterung des Ausbaupolygons in Eschenbach eingesetzt. Mit unterschiedlichen Sachbearbeitern mussten mehrfach dieselben Sachverhalte erklärt und diskutiert werden. Der aktuelle Stand ist leider immer noch lückenhaft: die Firmenvertreter argumentieren, dass in den besagten Straßenzügen keine 33 % zu erzielen wären, wodurch eine Einbeziehung das Gesamtprojekt infrage stellen würde.

Als einziger Hoffnungsschimmer wird auf den konkreten Beginn der Ausbauaktivitäten verwiesen: Dies sei der Zeitpunkt, in dem nochmals ultimativ an weitere Haushalte herangetreten würde, um eventuell „auf den letzten Drücker“ doch noch dabei zu sein. Denn das Lukrative am Angebot der Deutschen Glasfaser liegt auf der Hand: Die Unterzeichnung eines Vertrages mit zweijähriger Laufzeit beinhaltet die kostenlose Anbindung eines Haushaltes mit dem Glasfaserkabel – eine für viele Anschlussnehmer sicherlich interessante Offerte.

Was jedoch bis heute (und wahrscheinlich bis auf Weiteres) nicht klar ist: Wann der Ausbau denn tatsächlich starten soll. Nach Angaben der Deutschen Glasfaser würde zunächst die örtliche Ausbauplanung konkretisiert und genauestens durchgerechnet. Wann jedoch tatsächlich der erste Baggerbiss erfolgt, hängt von vielen weiteren Faktoren ab: Heranführung des überörtlichen Backbone-Netzes, Ausbaustand in anderen Gemeinden, Verfügbarkeit von Bautrupps etc.

Und dass, wenn es denn tatsächlich losgeht, auch nicht immer alles glatt läuft, dies zeigen die Erfahrungen anderer Kommunen zuhauf.

Sie sehen: Bei allen Chancen der erhofften Entwicklung ist diese auch mit viel Aufwand und Arbeit, und leider auch immer wieder mit Ärger und Frust verbunden. Hoffen wir deshalb auf das Beste - damit Eschenbach mit einem komplett neuen, hochmodernen Kommunikationsnetz die Chance auf eine zukunftsweisende Infrastruktur erhält, die den Anforderungen der Zukunft gewachsen sein wird - und dass noch mehr (möglichst alle) Bürgerinnen und Bürger aus Eschenbach die Chance auf diesen kostenlosen Glasfaseranschluss erhalten werden!

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