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Revitalisierung Friedgraben

Die Mehrheit der Seen, Flüsse und Bäche in der Schweiz sind stark verbaut und kanalisiert und nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Es sind mehrere Gründe dafür verantwortlich. Bis ins 19. Jahrhundert beinhalteten die Meliorationen vor allem den Hochwasserschutz, die Bewässerung, die Trockenlegung, Wildbachverbauungen und Gewässerkorrektionen zur Sicherung von Siedlungen sowie zur Gewinnung und Verbesserung von Kulturland. Im 20. Jahrhundert erfasste die Melioration auch die Güterzusammenlegung und den Erosionsschutz. Im revidierten Gewässerschutzgesetz werden die Gemeinden und Kantone dazu verpflichtet, die verbauten Gewässer wieder naturnaher zu gestalten. Das ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass Fliessgewässer als artenreiche Lebensräume ihren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten können.

Das Ziel der Revitalisierung am Friedgraben ist es, eine bestmögliche natürliche Dynamik wiederherzustellen und die ökologische Qualität zu verbessern. Der bauliche Zustand des Gerinnes erfordert eine längerfristige Lösung. Beispielsweise können die Böschungsfussverbauung dem Erddruck der steilen Böschungen nicht mehr standhalten und werden instabil. Es sollen Chancen genutzt werden, den partiellen Zugang zum Gewässer für Naherholende zu ermöglichen und Zugangswege zu entflechten.

Damit ein ausgewogenes Wasserbauprojekt ausgearbeitet werden kann, wird ein weitreichendes partizipatives Verfahren aufgegleist. In diesem Prozess ist es zentral auch die Interessen der Direktbetroffenen miteinzubeziehen, insbesondere der Landwirte (Eigentümern und Pächter), da auf weiten Strecken des Projektperimeters eine Gerinneausweitung nur auf Kosten von landwirtschaftlich genutzten Flächen möglich ist. Im Rahmen des partizipativen Prozesses gilt es Ziele festzusetzen, welche auch die Interessen der Landwirtschaft und der Bodennutzung berücksichtigen.

Das Ingenieurbüro Holinger AG aus Winterthur ist mit der Ausarbeitung einer Vorstudie beauftragt worden. Seit Beginn des Planungsprozesses hat eine Begleitgruppe bestehend aus der kommunalen Behörde, Vertreter der Landwirtschaft, einem Naturschutzbeauftragten und der Projektleitung die verschiedenen Massnahmen für ein Vorprojekt ausgearbeitet. Den interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern sollen nun die Chancen und Möglichkeiten über eine Neugestaltung eines begradigten Gewässers aufgezeigt werden, aber auch die notwendigen Anforderungen und die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen.

Umfrage anlässlich der öffentlichen Informationsveranstaltung zum Projekt Friedgraben vom 5.12.2023. Rückmeldungen über dieses Formular werden bis Ende Januar 2024 gerne entgegengenommen.

 

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Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Infos aus dem Gemeindehaus veröffentlicht.