Kläranlage Kallental wird 2024 für 1,6 Mio. Euro zurückgebaut
Abwasser von Hesperinghausen und Helmighausen wird in Zukunft in Marsberg geklärt
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v.l. Bürgermeister Elmar Schröder, Bauamtsleiter Matthias Koch, Geschäftsführer Ralph Schmidt vom Ing. Büro Gröticke, Abwassermeister Frank Dreiß und Planer Karl Verbag vom Ing. Büro Gröticke beim Ortstermin für die Rückbauplanungen
Beim jüngsten Ortstermin an der alten Diemelstädter Teichkläranlage Kallental zwischen Helmighausen und Westheim wurden die Planungen für den Rückbau im nächsten Jahr jüngst besprochen. Bereits im Jahr 2013 hatten die wasserrechtlichen Aufsichtsbehörden aus NRW und Hessen die Stadt Diemelstadt aufgefordert, diese alte Kläranlage wegen der unzureichenden Reinigungsleistung neu zu bauen, oder eine andere Lösung zu finden. „Das System Teichkläranlage hat seit ihrem Bau vor ca. 50 Jahren an diesem Standort nie richtig funktioniert, weil der Bachlauf in der Nähe gar nicht über genug Wasser verfügt, um das Klärwasser verdünnt in die Diemel zu transportieren. Daher ist eine interkommunale Lösung mit der Stadt Marsberg für alle Beteiligten besser, als ein kostenintensiver Neubau.“, berichtet Bürgermeister Elmar Schröder.
Kanal und Diemelquerung
Bereits 2016 wurde für 486.000€ ein Kanal von der Kläranlage Kallental zur Diemel gebaut. So durften die geklärten Abwässer mit einer wasserrechtlichen Erlaubnis der Bezirksregierung Arnsberg bisher zeitlich befristet in die Diemel eingeleitet werden. In den vergangenen Wichen wurde nun für 140.000€ unter der Diemel hindurch eine etwa 150 Meter lange Dükerleitung gebohrt, die kurz vor der Marsberger Kläranlage Mitte wieder herauskommt. Durch diese Druckleitung mit einem Durchmesser von 16 Zentimetern sollen die Klärgewässer auf die westfälische Seite der Diemel gepumpt werden. Die gesteuerte Bohrung 1,5 m unter der Diemelsohle muss in einem steilen Winkel erfolgen, damit die zum Schutz der Diemel geforderte Tiefe schon nach wenigen Metern erreicht wird. In das Bohrloch wird nicht nur die künftige Abwasserleitung verlegt, sondern auch ein Stromkabel und eine Datenleitung.
Rückbau und Einleitung in Marsberg
Im Haushalt 2024 hat die Stadt Diemelstadt nun noch weitere 1,6 Mio. € für den Rückbau der Teichkläranlage, der kaskadenförmigen Klärteiche, dem Bau einer Pumpstation und die Errichtung eines Feinrechens vorgesehen. Auf dem Gelände der fast 50 Jahre alten Kläranlage Kallental bleibt noch eine Rechenanlage zum Abschöpfen von Störstoffen und ein Reckenrückhaltebecken, das den dosierten Abfluss größerer Regenmengen steuern soll. „Bereits im Jahr 2019 haben die Vertreter der Stadt Marsberg und der Stadt Diemelstadt unter Beteiligung aller wasserrechtlichen Fachbehörden aus NRW und Hessen einen Vertrag ausgearbeitet, zu welchen Konditionen das Hesperinghäuser und Helmighäuser Abwasser in Marsberg geklärt werden kann. Es handelt sich für beide Kommunen um eine Win-Win-Situation, denn Diemelstadt braucht kein Millionenobjekt neu zu bauen und die Kläranlage Marsberg-Mitte wird besser ausgelastet, was allen Gebührenzahlern zu Gute kommt. In Zukunft müssen benachbarte Kommunen viel häufiger über solche Synergien nachdenken, um die Vielzahl der Aufgaben überhaupt noch bewältigen zu können.“, so Bürgermeister Elmar Schröder beim Ortstermin an der Kläranlage Kallental.