Machbarkeitsstudie Radschutzstreifen und Parkraumkonzept

Bereits vor längerer Zeit war das Planungsbüro Fichtner von der Stadt Rheinfelden beauftragt worden, ein Konzept für Radschutzstreifen und Parkraum zu erstellen. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden im Oktober 2020 vorgestellt. Die IG Velo ist maßlos enttäuscht vom Ergebnis, auch weil der Auftrag falsch definiert wurde.
Statt sich der Gesamtvision einer lebenswerten Innenstadt wie auch der Schließung von Radwegelücken und der Radwegesicherheit anzunehmen, fokussierte sich die Untersuchung darauf, wie Radschutzstreifen in regelkonformer Weise eingerichtet werden können und wie viele Autostellplätze damit entfallen würden. Radschutzstreifen tragen jedoch nur bedingt zur besseren Sicherheit der Velofahrer bei!
Es entsteht der Eindruck, dass den parkenden Fahrzeugen höchste Priorität eingeräumt wird, dadurch entstehende Gefährdungen der Radfahrer in Kauf genommen und dringend erforderliche Verkehrsflächen vergeudet werden für stehende Fahrzeuge.
Die IG Velo hatte im März 2020 eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben. Leider wurde keiner unserer Vorschläge im Endkonzept übernommen. Schade!
Es wurde eine Chance verpasst, die Innenstadt für die Bürger attraktiver zu gestalten, indem der öffentliche Verkehrsraum unter Fußgängern, Radfahrern, ÖPNV und Autos langfristig neu aufgeteilt wird. Umwidmungen in Fahrradstraßen wurden abgelehnt. Radverkehrsmaßnamen müssen jedoch angebotsorientiert sein, um den Bürger zum Umstieg vom Auto zum Velo zu motivieren.
Wenn die Stadt Rheinfelden die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer nicht konsequent in Angriff nimmt und zeitnah umsetzt, ist das Radschutzstreifenkonzept reine Augenwischerei. Rheinfelden wird im Ranking der fahrradfreundlichen Städte noch weiter nach hinten rutschen.

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe IG Velo Rheinfelden veröffentlicht.