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Mehrfach tägliche Atommülltransporte durch Breuna sind vom Tisch

Nahezu vier Jahre dauerte er – der Kampf einer ganzen Region gegen die Errichtung eines gigantischen Atommülllagers in Würgassen an der Weser. Der vor allem unter der Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck“ geführte Widerstand gegen das aus einer Fehlplanung der großen Koalition entstandene Vorhaben wurde trotz schwindender Hoffnung bis zuletzt, auch mit der Unterstützung der Gemeinde Breuna, gehalten.

- Kommunen, Landkreise und Landesregierungen zeigten sich vereint -

Unzählige Kommunen, Städte und Gemeinden aus nicht weniger als fünf Landkreisen und drei Bundesländern standen seit März 2020 parteiübergreifend Seite an Seite, um das drohende Unheil an der Weser abzuwenden. Entgegen aller Erwartungen gab Bundesumweltministerin Steffi Lemke nun bekannt: Das Vorhaben ist vom Tisch.

In Zukunft soll die dezentrale Anlieferung von Atommüll aus ganz Deutschland, ohne den Umweg über Würgassen, direkt zum Atommüll-Endlager bei Salzgitter erfolgen. "Damit ist auch eine der drei Hauptanlieferrouten über die A44 nach Würgassen Geschichte", zeigt sich Bürgermeister Jens Wiegand erleichtert.

- Zivilcourage wird belohnt -

Rechtlich bedenklich, zu groß, zu teuer – was letztlich zur aktuellen Abkehr der Ampelkoalition vom ursprünglichen Plan der Vorgängerregierung geführt hat, bleibt offen. Fest steht: Der unerschütterliche Einsatz der Gegner des Atommülllagers, welche schon sehr früh nach Bekanntwerden des Vorhabens die Defizite der Planungen der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung offengelegt hatten, hat sich ausgezahlt. "Bis zu 700 Demonstranten machten ihrem Unmut wiederholt auf kreative und friedliche Art und Weise Luft. Am Ende verhinderte eine Vielzahl von Menschen eine Fehlinvestition von ca. zwei Milliarden EUR - ein Gewinn für alle Steuerzahler.", ergänzt Dirk Wilhelm, Initiator und langjähriger Kopf des Widerstands, sichtlich zufrieden.