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Kleindenkmale des Monats Februar

Land unter – Hochwassermarken zeugen von schlimmen Überschwemmungen

Das liebliche Tal der Pfinz wird seit Jahrtausenden von den Menschen geschätzt. Es wird angenommen, dass schon eiszeitliche Jäger unsere Gegend durchstreiften und sich Steinzeitbauern hier niederließen. Die Pfinz diente als Wasserspeicher, Fischfanggrund und Verkehrsweg.

Der „langsam dahinfließende Bach“, diesen Namen gaben keltische Siedler der Pfinz, verursachte aber auch immer wieder große Schäden. Heftiger Regen oder starke Schneeschmelze ließen die Pfinz zu einem reißenden Fluss anschwellen, der über die Ufer stieg. Die Wassermassen gefährdeten nicht nur Menschen und Tiere, sie beschädigten auch materiellen Werte oder vernichteten sie.

Hochwasserschutzmaßnahmen bieten zwar Sicherheit, können jedoch nur bedingt Schutz gewähren.

Die historischen Hochwassermarken erinnern an schlimme Hochwasser in der Vergangenheit.

1757 berichtet die Söllinger Ortschronik von einem unheilvollen Hochwasser. Menschen mussten sich in Sicherheit bringen und sie versuchten, das Vieh zu retten. Bei diesem Hochwasser ertranken in Berghausen 150 Schafe und in Grötzingen eine große Menge Rinder und anderes Vieh. Der Schaden an Gebäuden, Zäunen, Mauern und Gärten war enorm.

Die Heimatchronik Berghausen aus dem Jahr 1961 enthält einen detaillierten Artikel über die große Überschwemmung vom 7. Mai 1931:

„Ein schöner Maimorgen leitete den Tag ein, doch gegen Mittag zeigten sich zunehmende Gewitterwolken, die dann in einem Wolkenbruch ihre Wassermassen zur Erde stürzen ließen, ganz besonders im oberen Pfinztal. Um ½ 2 wurde die Feuerwehr alarmiert. Im Nu hatte sich die ganze Lehmgrube gefüllt. Die Brücke wurde verstopft durch Balken und Baumstämme, die herangetrieben wurde. Zwischen Pfinz und Lehmgrube floß das Wasser in die Keller, links der Pfinz bis hoch hinauf in die Seitenstraßen. Häuser mußten geräumt, alte Leute und Kinder von der Feuerwehr hinausgetragen und in Sicherheit gebracht werden. Welche Kraft die Wassermassen hatten, konnte man an der Sand-, Geröll- und Steinbank sehen, die sich unmittelbar unter der Pfinzbrücke gebildet hatte. Etwa 600 Fuhren wurden zur Beseitigung notwendig. Mit langen Haken fingen die Feuerwehrmänner Balken, Stangen, Fässer, Kisten aus dem Strom auf, damit der Abfluß nicht versperrt wurde.
Endlich, gegen Abend begann das Wasser zu sinken.“

Befindet sich an Ihrem Haus eine historische Hochwassermarkierung? Wir wollen die Daten erfassen. Bitte informieren Sie uns (j.maier@pfinztal.de)

Das Bild zeigt die historische Hochwassermarke in der Oberlinstraße in Berghausen
Foto: Emil Ehrler

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