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Warum Hundekot im Grünland nichts zu suchen hat❗️

Hundekot auf der Wiese ist nicht nur unappetitlich, sondern auch ungesund für Weidetiere. Das liegt in erster Linie am Krankheitserreger Neospora Caninum, den Hunde über den Kot ausscheiden. Sollten Weidetiere Hundekot über das Futter aufnehmen, kann es zu einer Infektion kommen.

Einige Hundehalter verstehen nicht, warum Hundekot schlechter als Gülle sein soll.

Wie wird Neospora Caninum übertragen?

Neospora caninum ist ein einzelliger Parasit (Protozoon), der bei Rindern Aborte verursacht. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist der Hund der einzig bekannte Endwirt für Neospora Caninum. Bis zu drei Wochen lang geben infizierte Hunde die Parasiten-Eier über den Kot ab und stecken damit Zwischenwirte wie Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Füchse und wiederum Hunde an. Im Zwischenwirt kommt es zum Befall von Organen, Feten und Fruchthüllen (Plazenta).

Hierbei kommt es laut LGL zur Teilung der Parasiten, zum Untergang der Wirtszelle und zur Bildung von Gewebezysten mit vielen neuen Parasiten. Nimmt der Hund infiziertes Fleisch, das von einem Zwischenwirt stammt, auf, ist der Entwicklungs-Kreis wieder geschlossen.

Hundekot auf der Wiese ist gefährlich für Kühe

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Infektion innerhalb des Fruchtleibes des Muttertieres auf die Frucht übertragen wird (diaplazentare Infektion). Bis zu 90 % der infizierten Kühe bringen auf diese Weise infizierte Kälber zur Welt. Diese sind dann wiederum Träger und Ausscheider von Neospora caninum. Welche Auswirkungen hat die Neospora Caninum-Infektion bei Kühen?

Die schwerwiegendsten Auswirkungen einer Neospora Caninum-Infektion zeigen sich beim Rind: Ab dem 3. Monat treten Aborte auf - die Häufigkeit ist im 5. bis 6. Monat der Trächtigkeit am größten. Ein seuchenhafter Verlauf der Aborte innerhalb einer kurzen Zeit (Epidemie) deutet auf eine Infektion durch Hundekot hin.

Hundekot auf der Wiese: Das können Sie selbst tun

Infizierte Rinder bleiben das auch ihr Leben lang. Dem LGL zufolge ist deren Nachwuchs mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls infiziert. Langfristig solle man deshalb über die Abschaffung dieser Tiere nachdenken.

Zukauf von Rindern: Blut vorab serologisch auf Antikörper untersuchen
Hunde sollten keinen Zugang zu Ställen, verworfenen Früchten und Nachgeburtmaterial haben
Nachgeburten so schnell wie möglich hundesicher entsorgen
Futter und Futtertische sauber halten
bei gehäuften Fehl- und Totgeburten Kühe auf Neospora Caninum testen lassen
Quelle: Agrarheute

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe Landwirtschaftlicher Informationsaustausch Etteln veröffentlicht.