Übung | Brand im Bürogebäude sowie technische Hilfe mit Gefahrstoffen
Am 19. April gegen 19:30 Uhr fand die erste Gesamtübung der Feuerwehr Pfinztal in diesem Jahr statt. Zunächst wurden die Abteilungen Söllingen und Kleinsteinbach gemäß Alarm- und Ausrückeordnung zu einem Brandmeldealarm zur Grundfos Water Treatment GmbH in die Reetzstraße nach Söllingen gerufen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte drang Rauch aus dem zweiten Obergeschoss eines Bürogebäudes. Der eintreffende diensthabende Einsatzleiter sowie der erste Zugführer wurden von den Objektverantwortlichen darüber informiert, dass vier Personen in dem Gebäudeteil vermisst werden. Zudem ereignete sich beim Wegfahren eines 1.000Liter IBC-Containers mit Gefahrstoffinhalt vom Brandobjekt ein Unfall, bei dem zwei Personen verletzt wurden und eine davon unter dem Behälter eingeklemmt wurde.
Sofort wurde das Alarmstichwort erhöht, wodurch die anderen beiden Pfinztaler Abteilungen Berghausen und Wöschbach sowie der ELW aus Weingarten im Rahmen der Führungsgruppenkooperation zum Übungsobjekt gerufen wurden. Zudem wurde der Ortsverband des DRK Söllingen mit abgerufen.
Die erste Erkundung ergab, dass Rauch aus mehreren Stellen aus dem zweiten Obergeschoss des Bürogebäudes drang. Im rückwärtigen Bereich stand eine Person am Fenster eines verrauchten Besprechungsraumes, welche sich bemerkbar machte. Der 1.000-Liter IBC-Container lag auf dem Beinbereich einer Person. Das Behältnis war zu ca. 2/3 mit Kraftstoff für die Notstromversorgung des Objekts gefüllt, hatte jedoch keine Leckage. Die verletzten Personen hier wurden bereits von den Betriebssanitätern erstversorgt.
Mehrere Trupps unter Atemschutz wurden zur Menschenrettung und anschließender Brandbekämpfung in das zweite Obergeschoss des Bürogebäudes geschickt und konnten so die vier vermissten Personen retten. Die Drehleiter wurde von der Straßenseite her an das Objekt in Stellung gebracht. Die Person im rückwärtigen Bereich musste über eine tragbare Leiter gerettet werden, da hier keine Anfahrtsmöglichkeiten für die Drehleiter bestanden. Dabei kam eine Schiebleiter zum Einsatz. Parallel wurde zusätzlich zur Wasserversorgung über das Hydrantennetz eine alternative Wasserversorgung mit Tragkraftspritzen an der dafür vorgesehenen Stelle aus der Pfinz errichtet. Die Person, welche unter dem Behältnis eingeklemmt war, wurde mit hydraulischem Hebewerkzeug in Zusammenarbeit mit den Kräften des DRK befreit. Ein Brandschutz wurde dabei sichergestellt. Die beiden Verletzten aus diesem Szenario wurden anschließend an die Patientenablage übergeben.
Auf dem Firmenparkplatz gegenüber dem Übungsobjekt bezogen die Führungsgruppe sowie die Atemschutzlogistik ihren Standort. Für weitere Kräfte wurde ein Bereitstellungsraum definiert.
Das Ende der Übung wurde um circa 21.30 Uhr verkündet. Bei der Führungsgruppe fand die Nachbesprechung der Führungskräfte statt. Insgesamt nahmen circa 80 Personen der Freiwilligen Feuerwehr Pfinztal und Weingarten, sowie des Deuten Roten Kreuzes aus Pfinztal teil. Zudem waren mehrere Ersthelfer und Verantwortliche des Unternehmens beteiligt.
Nach der Übung, dem Aufräumen und Wiederherstellen der Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge fanden sich alle Beteiligten im Feuerwehrhaus in Berghausen zum Essen ein. Der Grundschutz von Pfinztal wurde von zwei Fahrzeugen der Pfinztaler Wehr gesichert, die nicht in die Übung eingebunden waren.
Die Freiwillige Feuerwehr Pfinztal dankt der Grundfos Water Treatment GmbH und ihren Verantwortlichen für die wiederholte Bereitstellung des Übungsobjekts und sehr gute Zusammenarbeit im Rahmen der Vorbereitungen sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des DRKs und der Feuerwehr für die Beteiligung an der Übung.