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Neue Gottesdienstordnung SSV Angenstein

Als Präsident des Pfarreirats Aesch möchte ich meine Gedanken zum Leitartikel im aktuellen Kirche heute teilen, zu finden unter folgendem Link: https://www.kirche-heute.ch/wp-content/uploads/2024/05/W23-2424_2_14-15.pdf

Obwohl die Wichtigkeit der sonntäglichen Gottesdienste betont wird, sollen ab Ende Juni in Duggingen, von (wenigen) Ausnahmen abgesehen, keine Sonntagsgottesdienste mehr stattfinden. Als Delegierter des Pfarreirats Aesch in der Begleitgruppe der Gründung des Pastoralraums Birstal und des Seelsorgeverbands Angenstein in 2016/17, war es mir ein grosses Anliegen, dass alle 3 Pfarreien innerhalb des Seelsorgeverband gleichbehandelt werden – trotz oder gerade wegen deren sehr unterschiedlichen Grösse. Diese Gleichbehandlung wird mit dem Leitartikel faktisch aufgehoben, was ich für hochproblematisch halte.

Zu den neu festen Gottesdienstzeiten – weiterhin mit Ausnahmen – möchte ich an der Stelle festhalten, dass sich das Team um Andrea Vonlanthen begleitet vom Pfarreirat im 2022 sehr viele Gedanken gemacht hat und letztlich auf die wechselnde Lösung gekommen ist - im Sinne der Gleichbehandlung der Pfarreien. Diese war nicht einfach einzuführen aber ist letztlich auf Akzeptanz gestossen und auch die leichten Anpassungen, die kürzlich gemacht wurden, sind akzeptiert und haben auch zu einer Durchmischung und damit Festigung der Gemeinschaft innerhalb des Seelsorgeverbands beigetragen.

Zu den festen Gottesdienstzeiten je Pfarrei gebe ich folgendes zu bedenken: wir haben in Aesch mit dem Brüel das zentrale Alterszentrum im Seelsorgeverband, in dem auch Pfeffinger und Dugginger wohnen, die mobil sind, und die sehr gerne und regelmässig am Sonntagsgottesdienst in Aesch teilnehmen, wenn dieser auf Grund der festen Essenszeiten früh genug und nicht zu spät stattfindet, auch deshalb wurden nochmal leichte Anpassungen an den Zeiten gemacht. Ein fester Gottesdienst in Aesch um 11 Uhr macht eine Teilnahme für diese geschätzten Besucher am sonntäglichen Gottesdienst unmöglich und ich halte das für eine Form von Altersdiskriminierung. Und frage mich wie das im Einklang steht mit der Vertretung der Kirchengemeinden Aesch und Pfeffingen im Stiftungsrat als Träger des Alterszentrums.

Darüber hinaus haben wir in Aesch in den letzten 2-3 Jahren mit Unterstützung der kirchlichen Vereine und Gruppen sehr regelmässige Apéros und Kirchenkaffees anbieten können, die von allen Gottesdienstteilnehmern sehr geschätzt wurden, als Fortsetzung der Gemeinschaft im sonntäglichen Gottesdienst – insbesondere die Kirchenkaffees von unseren älteren Gottesdienstbesuchern in der kälteren Jahreszeit. Mit einem Gottesdienstbeginn um 11 Uhr sind zumindest Kirchenkaffees in Aesch hinfällig, Apéros allenfalls sehr spät. Gerade auch um solchen Angeboten in allen 3 Pfarreien Rechnung tragen zu können, haben wir uns für die wechselnde Abfolge entschieden.

War diese wechselnde Abfolge die perfekte Lösung? Sicher nicht! Aber es war ein Kompromiss im besten Schweizerischen Sinne, der den verschiedenen Interessen und Ansprüchen sehr austariert Rechnung getragen hat, und der akzeptiert wurde. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb davon abgerückt wird. Es gibt keine perfekten Lösungen.

Zur im letzten Teil des Leitartikels impliziten aber offensichtlichen Geringschätzung dessen, was in der Pfarrei Aesch und im Seelsorgeverband in den vergangenen rund 30 Jahren gewachsen ist, fehlen mir aktuell noch die Worte und ich verweise auf den Beitrag von Christian Helfenstein an dieser Stelle, den ich vollumfänglich unterstütze.