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Workshop "Schattentanz"

Als letzte Aktion der fünf Kunstobjekte an der Kulturscheune 1a,findet die künstlerische wie wissenschaftliche Erklärung zu der Arbeit "Schattentanz" statt.
Im Oktober 2023 wurde das Kunstwerk "Schattentanz" von der Künstlerin Martina Lückener an der Giebelwand der Kulturscheune1a installiert.
Die Silhouette einer tanzenden Figur aus wetterfesten Material steht in einem ganz besonderen Bezug zum alten Kornhof, der Kulturscheune 1a, am Schlosspark. Das Gebäude, heute als „Dritter Ort“ geadelt, war früher Sammelstelle für den unliebsamen zehnten Teil der Ernteabgabe aller Bauern des Dorfes. So kam viel Getreide und besonders viel Roggen in diese Scheune und damit ein sehr giftiger Pilz, das Mutterkorn. 
Durch den Verzehr von Roggenmehl und Roggenbrot kam es häufig zu Epidemien mit tödlich endenden Krankheitsbildern, heftigen Verkrampfungen und Halluzinationen. Die damit verbundenen Verhaltensauffälligkeiten werden in jüngerer Zeit in Verbindung mit den Hexenprozessen gebracht.
 
Der Schutzpatron der Mutterkornerkrankten war der heilige Antonius, der in Gegenden mit überwiegend Roggenanbau in Westfalen besonders verehrt wurde.
Bis zum Verständnis der Mutterkorn-Vergiftung im 18. Jahrhundert war Roggen das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. So entstand eine Brothierarchie zwischen der auf Roggen angewiesenen Bevölkerung und der Reichen die sich das weiße Weizenbrot leisten konnten. Weizen enthält so gut wie nie Mutterkorn.
Hatte man im 19. Jahrhundert gelernt die Lebensmittelvergiftung durch Mutterkorn deutlich zu dezimiert so setzte eine intensive pharmakologische Forschungen über den Wirkstoff ein. Hierbei entdeckte man 1943 in Basel eher zufällig die Droge LSD. Bewusstseinsänderungen durch LSD haben eine ganze Generation popkulturell beeinflusst.
Dieser Workshop mit Vorträgen, Tanzvorführung und Rundgang bringt auf ganz interessante Weise Licht in diese spannende Thematik.
Herzliche Einladung!

Dieser Beitrag wurde in der Gruppe KulturScheune1a veröffentlicht.