Markungswanderung rund um Neckartenzlingen
Wie immer am dritten Donnerstag im Monat versammelten sich am TSV-Sportheim erneut zahlreiche Genusswanderer – bereit für die erste Etappe der großen Markungswanderung rund um Neckartenzlingen.
Wie immer begann unsere Wanderung mit einer kleinen Aufwärm-Gymnastik, damit Muskeln und Gelenke gut vorbereitet waren – wir ahnten noch nicht, was uns alles erwarten würde.
Mit Schwung führte uns Wanderführer Karl neckarabwärts. Kurz vor dem Neckartalviadukt erreichten wir den ersten Grenzpunkt. An dieser Stelle überschreitet die Markungsgrenze den Neckar: rechts gehört das Ufer zu Neckartenzlingen, links zu Neckartailfingen. Eigentlich hätte uns Manfred hier mit seinem Boot übersetzen sollen – doch das gute Stück war offenbar abgetrieben! So blieb uns nichts anderes übrig, als den Umweg über den Neckartailfinger Neckarsteg zu nehmen.
Auf der gegenüberliegenden Seite bestaunten wir einen alten, historischen Neckararm. Zwischen den stillen Wassern und dichten Gehölzen haben sich die Biber ihr Revier zurückerobert – Spuren ihrer Arbeit waren überall zu sehen.
Weiter ging es neckaraufwärts entlang der Grenze, als wir in der Ferne eine unerwartete Szene entdeckten: einige Alpakas hatten offenbar beschlossen, ihren Auslauf zu erweitern, und waren aus ihrem Gehege ausgebüxt! Mit vereinten Kräften brachten wir die wolligen Ausreißer zurück und befestigten den Zaun – ein kleines Abenteuer mitten im Wanderalltag.
Der Weg führte uns weiter zum ersten Dreier-Grenzpunkt `Neckartailfingen–Neckartenzlingen–Schlaitdorf´. Der Pfad dorthin war steinig und forderte unsere Trittsicherheit. Nur 200 Meter weiter, am Eisteich, erreichten wir den nächsten Dreier-Grenzpunkt `Schlaitdorf–Altenriet–Neckartenzlingen´. Grenzsteine gab es hier allerdings keine mehr – die Geschichte hatte sie wohl verschluckt.
Am Parkplatz des Kleintierzüchtervereins stieg die Grenzlinie steil den Hang hinauf. Wegen des schwierigen Geländes nahmen wir den alten Postweg, der uns in gemächlicher Serpentine hinauf zur Burgruine Neuenried führte. Oben angekommen tauchten wir ein in vergangene Zeiten: alte Burggräben, Mauerreste und die Vorstellung, dass der Turm um 1850 noch stolz in den Himmel ragte.
Weiter führte uns der Weg am steilen Abhang entlang, vorbei am Tor zu Neckartenzlingen und dem alten Altenrieter Sportplatz. Die Aussicht über das Tal bis zur Schwäbischen Alb war atemberaubend und begleitete uns bis zum Rieter Steig. Unterwegs entdeckten wir zahlreiche alte und neue Grenzsteine, zwei mit der eingemeißelten Wolfsangel und dem markanten „A“.
Schließlich erreichten wir den Rieter Steig und machten uns an den Abstieg zurück nach Neckartenzlingen. Hier, am Fuß des Steigs, wird im nächsten Jahr unsere zweite Etappe starten.
Zurück im Sportheim wartete dann der wohlverdiente kulinarische Abschluss: eine köstliche Kartoffelsuppe mit Einlagen und Spätzle – genau das Richtige nach einem Tag voller Entdeckungen, Naturerlebnisse und kleiner Abenteuer.