Mahnmal erinnert an getöteten polnischen Zwangsarbeiter
Schramberg gedenkt zum Volkstrauertag - Mahnmal erinnert an getöteten polnischen Zwangsarbeiter
Angesichts der anhaltenden Kriege und Konflikte weltweit rückt die Bedeutung des Volkstrauertags stärker denn je ins Bewusstsein. Frieden und Versöhnung sind keine Selbstverständlichkeit.
Der Gedenktag erinnert uns daran, dass Krieg und Gewalt unermessliches Leid verursachen – damals wie heute.
Neben den offiziellen Gedenkfeiern in Waldmössingen, Tennenbronn und Sulgen fand in diesem Jahr eine besondere Veranstaltung statt: die Enthüllung eines Mahnmals in Tennenbronn zur Erinnerung an den von den Nationalsozialisten ermordeten polnischen Zwangsarbeiter Wladyslaw Repetowski.
Ein besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Volkstrauertags lag auf einer Sonderveranstaltung in Tennenbronn. Um 14.30 Uhr wurde am Ort der Hinrichtung auf dem Langenberg ein Mahnmal enthüllt, das an das Schicksal des polnischen Zwangsarbeiters Wladyslaw Repetowski (1924–1942) erinnert. Die Initiative dazu kommt von der Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus im Museums- und Geschichtsverein Schramberg e.V.
Wladyslaw Repetowski wurde am 5. Juni 1942 von Angehörigen der damaligen „Geheimen Staatspolizei“ wegen seiner Liebe zu einer Tennenbronnerin ermordet. Das Mahnmal soll an dieses tragische Ereignis erinnern und zugleich ein Zeichen gegen Unrecht, Hass und Vergessen setzen.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Alfred Moosmann, Vorsitzender des Tennenbronner Heimathaus im Museums- und Geschichtsverein e.V., enthüllten das Mahnmal. Im Anschluss lud die Stadt und das Heimathaus um 15.30 Uhr zur Gedenkstunde im Pfarrsaal Tennenbronn ein. Dort erwartete die Gäste eine Gedenkansprache von Stadtarchivar Carsten Kohlmann, der das zugehörige Forschungsprojekt des Stadtarchivs leitet. Dieses Projekt widmet sich der Aufarbeitung der Ereignisse rund um Repetowskis Ermordung sowie den Biografien der Täter und Opfer.
Auch Mitglieder der Gruppe "Das Dritte Reich und wir" St. Georgen haben an der Enthüllung und der anschließenden Veranstaltung teilgenommen.
Foto: Familie Repetowski, Iwkowa/Polen Quelle: Stadt Schramberg