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Text: Stefan Kolb Freitag, 10. März, 2023 Heftigste Windböen und peitschender Regen. Die Melliker Gemeinderätinnen und Gemeinderäte blicken besorgt zum Himmel. Sie hatten auf Samstag die Melliker Bevölkerung zum Waldumgang eingeladen. Bei solchem Wetter in den Wald zu gehen, unmöglich! Was tun? Absagen? Den Wetterbericht abwarten und mit dem Entscheid noch etwas zuwarten. Samstag 11. März. Die prognostizierte Wetterberuhigung am Nordrand der Schweiz hat sich erfüllt. Zwar ist es merklich kühler geworden, aber der Regen hat aufgehört und der Wind ist fast ganz abgeflaut. Entspannung bei den Behörden, Melliker Wetterglück eben. In der Folge besammelten sich am Samstagnachmittag um 13.30 Uhr 35 Mellikerinnen und Melliker aller Altersgruppen vor dem Mehrzweckgebäude. Gemeinderätin Sabina Steiner begrüsste die muntere Schar und Gemeindeammann Rolf Laube erklärte den Ablauf des Nachmittags. Darauf durften sich alle in einen der drei Kleinbusse setzen und wurden so auf bequeme Art und Weise ins Gebiet des unteren Berghofes gebracht. Förster Felix Stauber, Chef vom Forstbetrieb Studenland berichtete interessantes zum Thema Holzenergie, denn dies war das Thema, unter welchem der heutige Nachmittag stand. Seit sechs Jahren beliefert der Forstbetrieb Studenland den Wärmeverbund Bad Zurzach mit Holzschnitzeln aus dem heimischen Wald. Kräftiges Dröhnen und Surren unterbrach das Referat des Försters. Ein mehrachsiger Camion mit einer riesigen Mulde, gefolgt von einem gewaltigen Ungetüm von einer Maschine, kamen auf dem Waldweg gefahren. Bei letzterem handelte es sich um den Grosshacker der Firma Killer Forst AG aus Ehrendingen. Die beiden Spezialfahrzeuge fuhren sofort in Position und begannen unverzüglich den riesigen Holzhaufen, welcher am Wegrand aufgeschichtet worden war, zu Holzschnitzeln zu verarbeiten. Nach einer halben Stunde war die Mulde auf dem Lastwagen gefüllt und der Holzhaufen um etwa ¾ kleiner. Nächster Etappenort des informativen Nachmittags war die Heizzentrale des Wärmeverbundes Bad Zurzach und der AEW. Hier durften die Melliker dabei sein, als der Lastwagen mit den Schnitzeln seine Last in die Silogruben entleerte. Herr Sutter vom Wärmeverbund umriss in kurzen Schlaglichtern die Entstehung und Arbeitsweise dieses Heizwerks. So war zu vernehmen, dass das mit diesem Holzschnitzel- Fernheizwerk eingesparte Oel, in einem Tankwagenzug von 600 Metern Platz hätte. Pro Jahr, nota bene! Wohlbehalten kam schliesslich die ganze Gesellschaft wieder in Mellikon an. Im nicht mehr benötigten Feuerwehrmagazin wurde von guten Geistern schon das wohlverdiente Zobig vorbereitet. Gerne nahmen alle eine leckere Wurst und ein feines Getränk zu sich. Unterbrochen wurde das angeregte Geplauder zwischendurch durch Förster Felix Stauber. Er hatte einen Fragebogen vorbereitet und für diejenigen, welche am besten aufgepasst haben, auch gleich zwei Preise mitgebracht. Nach der Auswertung des Wettbewerbs zeigte sich der Melliker Förster äusserst zufrieden. Auch wenn freundnachbarlich wohl da und dort «gespickt» wurde, wurden doch erstaunlich viele Fragen richtig beantwortet. Als Sieger ausgerufen wurden Sebastian Althoff als zweiter, und Hansruedi Frauenfelder im ersten Rang. Beide erhielten, passend zum Anlass, einen Bund «Schitli» für den Ofen oder fürs Cheminee. Nach anfänglichem Bangen ob der schwierigen Wettersituation, dürfen sich die Melliker Gemeinderätinnen und Gemeinderäte freuen, denn mit dem diesjährigen Waldumgang ist ihnen wieder ein abwechslungsreicher und auch gemütlicher Anlass gelungen.