Bläserklasse für Erwachsene: Der Start ist geglückt
21 Frauen und Männer lernen gemeinsam ein Instrument. Wir waren bei der ersten Probe vergangenen Montag dabei:
«Halte ich sie eigentlich immer noch richtig?» will Sonja Egger nach einer Stunde wissen. Die Lüterswilerin hat gerade ihrer Querflöte die ersten Töne entlockt. «Alles tipptopp», versichert Cornelia Begert. Sie leitet die Bläserklasse für Erwachsene, die an diesem Montagabend im Werkhof von Recherswil zum ersten Mal probt.
Für das Projekt der Musikgesellschaft Recherswil und des Musikvereins Harmonie Gerlafingen haben sich 21 Personen angemeldet. Mindestens 15 mussten es sein, damit die Bläserklasse zustande kommt – ein schöner Erfolg also für die beiden Dorfvereine.
Saxofon ist am beliebtesten
Cornelia Begert geht durch die Reihen und zeigt allen ihren Schützlingen einzeln, wie sie ihr Instrument am besten zum Klingen bringen. Das Instrument konnten die Teilnehmer selbst auswählen. Die meisten haben sich für das Saxofon entschieden: 5 Alt- und 2 Tenorsaxofone hat es in der Bläserklasse.
Das Saxofon ist auch die Wahl von Anita Muhmenthaler. Mit 38 Jahren ist sie eine der Jüngeren in der Bläserklasse. Sie trommle seit 20 Jahren als Tambour, erzählt die Dentalhygienikerin aus Oensingen, nun wolle sie ein weiteres Instrument dazulernen: «Ein guter Kollege von mir spielt Tenorsaxofon. Das hat mich schon immer fasziniert, ich hatte aber nicht diese Möglichkeit, es zu lernen. Nun haben der Probetag und die Zeit gepasst, darum dachte ich: Packen wir die Gelegenheit!».
Fehler mit Humor nehmen
Sich kennenlernen, den Notenständer richtig aufstellen, das Instrument korrekt zusammenstellen und ein paar Töne spielen: darum geht es an dieser ersten Probe Mitte Oktober. Während die Holzblasinstrumente (7 Saxofone, 2 Querflöten, 1 Oboe, 3 Klarinetten) ihre ersten Gehversuche mit Cornelia Begert unternehmen, unterrichtet Hans Burkhalter in einem anderen Raum die Blechblasinstrumente (2 Trompeten, 1 Flügelhorn, 1 Waldhorn, 2 Euphonium, 1 B-Bass) und eine Perkussionistin. Man komme schneller vorwärts, wenn man zu Beginn in zwei kleineren Gruppen übe, erklärt Begert.
Bei den Klarinetten will es noch nicht so richtig klappen mit dem ersten Ton. Wiederholt kommt ein lautes Quietschen aus dem Instrument. Die erwachsenen Schülerinnen und Schüler nehmen es mit Humor – es wird viel gelacht in der Bläserklasse.
Auch das Putzen will gelernt sein
Um 21 Uhr geht der erste Probeabend zu Ende. Wobei zum Schluss eine weitere wichtige Lektion auf dem Programm steht: Wie nimmt man das Instrument eigentlich wieder auseinander? Cornelia Begert zeigt den Klarinetten, wie man die Teile auseinanderzieht, ohne dass etwas abbricht. Und auch das Putzen und Versorgen will gelernt sein.
Anita Muhmenthaler hat keine Mühe, ihr Tenorsaxofon wieder im Instrumentenkoffer zu verstauen. Zu Hause werde sie dann üben, «damit es beim nächsten Mal schön herauskommt», lacht sie. Die Oensingerin hat ein klares Ziel: Sobald sie das Saxofon richtig beherrsche, wolle sie in einem Verein spielen. Noch ist es nicht soweit. Zunächst warten weitere Lektionen im Werkhof von Recherswil – und im Dezember die ersten gemeinsamen Weihnachtslieder mit der Bläserklasse.