Gruss und Kuss dein Fidibus ...
Wer sich kurz fasste, konnte bis 1921 beim Schreiben von Postkarten bares Geld sparen. Es galten damals zwei Tarife: einfache Karten mit Gruss und Unterschrift (5 Rp.) und Karten mit längerem Text (10 Rp. oder 20 Rp. für das Ausland).
Die Einführung von Postkarten, damals „Correspondenzkarten“ genannt, im Jahr 1870 war umstritten. Manche hatten Angst, dass das Briefgeheimnis gefährdet sei, da die Karten offen lesbar waren. Andere befürchteten, dass die Post weniger Geld verdienen würde oder dass kurze Texte die Schreibkultur schädigen könnten. Zunächst durften nur 20 Wörter, ausschliesslich auf der Rückseite, geschrieben werden.
Die Einführung der Postkarte war ein bedeutender Schritt in der Modernisierung des Postwesens. Die schriftliche Kommunikation wurde für weite Teile der Bevölkerung erschwinglich. Die niedrigeren Gebühren machten das Verschicken von kurzen Grüssen auf Postkarten sehr beliebt.
Die Postkarte zeigt das schmucke Bauerndorf Aesch um 1920.
Bildquelle: Fotoarchiv der Einwohnergemeinde Aesch. © CC BY-NC-SA 4.0